Mobil 60plus: Österreichisches Unternehmen macht Senior:innen mobil
Schnell mal mit dem Fahrrad zum Einkaufen fahren oder beim Arzt oder der Ärztin ein Rezept abholen – für die Jugend ist das zumeist kein Problem. Mit steigendem Alter werden jedoch auch vergleichsweise kurze Strecken eine Herausforderung. Senior:innen sind oftmals in ihrer Mobilität eingeschränkt, gerade wenn es auf dem Land keinen gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr gibt. Taxen decken die paar Hundert Meter bis zum Einkaufsladen jedoch meistens auch nicht ab, da sich eine so kurze Strecke kaum für sie lohnt. Deshalb bilden sich in Dörfern immer wieder Fahrgemeinschaften oder Gemeinde-Taxen. Nun möchte ein Projekt diesen noch unerschlossenen Markt revolutionieren.
Ein Anruf und nach zehn Minuten steht das Taxi vor der Tür – so einfach beschreibt Markus Kaufmann sein Geschäftsmodell. Zusammen mit seiner Frau Iris Kaufmann, hat er vor drei Jahren das Seniorentaxi “Mobil 60plus” gegründet. Das Unternehmen, das sich laut Website als soziales Projekt sieht, fährt die Rentner:innen der salzburgerischen Gemeinde Kaprun beispielsweise zum Einkaufen, Karten spielen oder auch zum Arztbesuch. Dabei kostet eine Fahrt für die kapruner Senior:innen einen Euro, plus die jährliche Mitgliedschaft von zehn Euro.
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Unterstützung durch Ehrenamtliche
Mit diesen kostengünstigen Fahrten wollen die Gründer:innen laut eigenen Aussagen die Senior:innen wieder ein Stück mobiler machen. Es sollen jedoch auch die Angehörigen entlasten werden, da die Großeltern nun selbstständiger den Alltag bestreiten können. Diese Hilfe ist jedoch nur möglich, da es in Kaprun ehrenamtliche Helfer:innen gibt, die das Seniorentaxi als Fahrer:innen unterstützen. Zudem bietet Mobil 60plus nur Fahrten im eigenen Ort an, um nicht in Konkurrenz zu Taxis zu stehen.
Laut Markus Kaufmann, haben diese kurzen Fahrten jedoch auch einen entscheidenden Vorteil: Sie eignen sich ideal, um eine E-Auto zu nutzen. Damit können alle Ü60, aber auch Jüngere mit beispielsweise körperlichen Einschränkungen, umweltschonend transportiert werden. Zwölf solcher Fahrten leistet das Unternehmen etwa im Durchschnitt täglich, so der Geschäftsführer. Da das für ihn einen durchschlagenden Erfolg darstellt, möchte er das Geschäftsmodell auf weitere Gemeinden in Österreich ausweiten. Deshalb sucht er mit seiner Frau in der neuen Folge Zwei Minuten Zwei Millionen Unterstützer:innen.