Mobilfunker goood: Spenden ohne mehr zu Bezahlen macht Schule
Der von Österreichern gegründete Mobilfunker goood spendet einen Teil des monatlichen Entgelts an gemeinnützige Organisationen. Das eigentlich Besondere daran: Die Tarife sind nicht teurer als bei der Konkurrenz, die nicht spendet. Wie das funktioniert ist recht einfach: Kunden wählen auf der Website einen Tarif, zum Beispiel um 15 Euro monatlich ein Paket mit 10 GB Datenvolumen. Zehn Prozent des Entgelts werden gespendet, also in diesem Fall 1,50 Euro pro Monat. Im nächsten Schritt kann man ein Projekt wählen, das man unterstützen möchte – mit dabei sind Organisationen wie WWF, Caritas, SOS Kinderdorf oder das Hilfswerk. Mehr als 250 Partner sind es mittlerweile.
Spendenplattform für andere Unternehmen
Und dieses Prinzip macht jetzt Schule. Goood hat basierend auf der Erfahrung im Mobilfunk eine Spendenplattform geschaffen, die zum Beispiel auch für Finanzprodukte oder Gutscheinkarten funktioniert. „Wir wollen das in Zukunft nicht mehr selbst umsetzen, sondern Mobilfunker oder Banken dazu bringen, Produkte mit Spendemöglichkeit in ihr Portfolio aufzunehmen“, erklärt Claudia Winkler im Gespräch mit Tech & Nature. Sie hat goood 2016 gemeinsam mit Matthias Franzl, Christian Vogler und Georg Woschnagg gegründet.
„Fanta Vier“ als Investoren
Die vier Österreicherinnen starteten mit ihrem ersten Produkt allerdings in Deutschland, holte dort die Hip-Hop-Band „Die Fantastischen Vier“ als Investoren an Board und war ein halbes Jahr später auch in Österreich verfügbar. Hier nutzt goood das Mobilfunknetz von A1, das seit 2014 CO2-neutral betrieben wird. Heuer hat sich das Jungunternehmen als erstes europäisches Telekommunikationsunternehmen in Europa die „B Corp“-Zertifizierung gesichert. Rund 3.000 solcher Zertifikate für soziales und ökologisches Handeln hat die NPO B Lab bisher vergeben, unter anderem an Patagonia, Ben & Jerrys oder Soulbottles.