Mobility-Startup Tier setzt künftig auf die umweltfreundlichen Akkus von Northvolt
Es ist eine Allianz, die Europa gut zu Gesicht steht: Das Berliner E-Mobility-Startup Tier (bekannt für seine grün-schwarzen E-Scooter) und der schwedische Batterie-Hersteller Northvolt haben heute eine neue Partnerschaft angekündigt. Diese sieht vor, dass in einem ersten Pilotprojekt 5.000 Tier-Scooter mit den Batterien von Northvolt ausgerüstet werden. Umgesetzt werden soll das bis Ende 2021 werden.
Damit setzt Tier, das neben E-Scooter auch auf andere Fortbewegungsmittel setzt, einen ersten wichtigen Schritt, um sich aus der Abhängigkeit von asiatischen Batterieproduzenten zu befreien. Ein weiterer wichtiger Grund: Northvolt will eigenen Angaben nach die umweltfreundlichsten Batterien der Welt bauen und setze dabei auf erneuerbare Energien, Recycling und die Prinzipien einer Kreislaufwirtschaft, um die Umweltauswirkungen seiner Batterien zu minimieren.
Tier Mobility: Mega-Runde bringt 250 Millionen Dollar für das Berliner Startup
Umweltfreundlichste Batterie als Ziel
„Nachhaltigkeit ist einer unserer Grundwerte bei Tier und ich bin stolz auf auf das, was wir in Sachen Innovation und Nachhaltigkeit bisher erreicht haben. Wir sind uns aber bewusst, dass noch ein langer Weg vor uns liegt. Insbesondere in Bezug auf die nachhaltige Herstellung und das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien, die für Mikromobilitätsdienste verwendet werden“, sagt Lawrence Leuscher, CEO von Tier.
„Unser Ziel ist es, die umweltfreundlichste Batterie der Welt für Elektromobilität bereitzustellen. Mit Tier haben wir einen gleichgesinnten Partner gefunden, der viele unserer Werte auf diesem Weg teilt. Wir können es kaum erwarten loszulegen und freuen uns darauf, Tier bei ihren Expansionsplänen zu unterstützen“, so Peter Carlsson, Mitgründer und CEO von Northvolt.
Beide Firmen haben 2020 durch große Finanzierungsrunden auf sich aufmerksam gemacht. Tier hat in einer Mega-Runde 250 Millionen Dollar aufgenommen, Northvolt hat im Batterie-Wettrüsten mit Tesla und asiatischen Herstellern 600 Millionen Dollar aufgenommen. Die Kooperation mit den Berlinern ist natürlich vergleichsweise klein: 5.000 E-Scooter-Akkus fallen kaum ins Gewicht angesichts der Mengen, die die Autoindustrie in den nächsten Jahren an Akkus in Elektroautos verbauen will.
Wie klein Northvolt, das von ehemaligen Tesla-Manangern gegründet wurde, im Vergleich zu Tesla ist, zeigen folgende Zahlen: Geplant ist, bis 2030 Produktionskapazitäten von 150 GWh und einen Marktanteil von 25 Prozent in Europa zu erreichen. Tesla will 2030 in der Lage sein, 3 Terrawattstunden Batterien pro Jahr zu erzeugen – das ist das 20-Fache an geplantem Output (mehr dazu hier).
Northvolt: 600 Millionen Dollar fürs Batterie-Wettrüsten mit Tesla