Moia: VW-Tochter zeigt Elektro-Van, der als Taxi-Ersatz bis zu 6 Fahrgäste mitnehmen kann
Fahrgästen mit ähnlichen oder gleichen Wegstrecken in ein gemeinsames Auto setzen und so den Verkehr entlasten: Das ist das Ziel der VW-Tochter Moia, die mit eigens entwickelten Elektro-Vans Car-Pooling in europäischen und US-amerikanischen Städten ermöglichen will. Im Rahmen der Techcrunch Disrupt, die derzeit in Berlin stattfindet, hat Moia die Fahrzeuge offiziell vorgestellt. Sie wurden gemeinsam mit Volkswagen Nutzfahrzeuge und Volkswagen Osnabrück innerhalb von zehn Monaten geplant und gebaut.
Gepaart mit einer App sollen die Elektro-Vans bis zu sechs Fahrgäste gleichzeitig zu ihren individuellen Fahren können. Eine App und ein Algorithmus sorgen dafür, dass die Fahrstrecken effizient gewählt werden. Moia-Chef Ole Harms hat das Ziel ausgegeben, bis 2025 Städte in Europa und den USA um eine Million Autos zu entlasten. Die Fahrgäste sollen im Wagen Annehmlichkeiten wie schnelles WLAN, USB-Ports zum Laden von Smartphones oder Leselampen bekommen. Gestartet wird der Dienst offiziell 2018 in Hamburg. Wie viel die Fahrgäste pro Minute oder Kilometer zahlen sollen, steht noch nicht fest. Autonom Fahren kann Moia noch nicht.
Elektro-Van mit 300 km Reichweite
Die Fahrzeuge, die Moia für den Car-Pooling-Dienst einsetzt, sind vollelektrisch und sollen eine Reichweite von rund 300 Kilometern haben. Die Batterie lässt sich dem Unternehmen zufolge in rund 30 Minuten auf 80 Prozent der Kapazität laden. Die Moia-Vans werden Bestandteil der immer größeren VW-Elektro-Flotte sein. Bis 2025 sollen rund 80 neue Elektrofahrzeuge aus dem VW-Konzern auf den Markt kommen – 50 davon reine Stromer, 30 als Hybrid.
Moia ist ein Teil der Bestrebungen von Volkswagen, neue Mobilitätskonzepte auf den Markt zu bringen und auf Trends wie Elektromobilität, Carsharing und autonomes Fahren zu reagieren. Dafür wird ordentlich Geld in die Hand genommen. Bis 2022 will der Konzern mehr als 34 Milliarden Euro in die Entwicklung von Elektromobilität, autonomes Fahren und Mobilitätsdienste stecken. Im Bereich Quanten-Computer kooperiert VW mittlerweile mit Google, um die Superrechner der Zukunft etwa Verkehrsoptimierung oder Materialstrukturen für leistungsstarke E-Fahrzeug-Batterien berechnen zu lassen.