Monkee: Schönheits-OPs und Tattoos 2022 unter den größten Sparzielen
Die Corona-Pandemie hat einschneidende Veränderungen in der Lebensweise der Menschen ausgelöst. Das betrifft natürlich auch ihre Finanzen und Ausgaben. Finanzielle Unsicherheit, Lockdowns und Kurzarbeit, aber auch das Wegfallen vieler Ausgabemöglichkeiten – wie Auslandsreisen – haben Spuren hinterlassen. So sind im Jahr 2022 die Sparziele in Österreich und Deutschland deutlich anders als zuvor, zeigt eine Studie der Spar-App Monkee. Tatsächlich heben sich viele Menschen Geld für die Verschönerung des eigenen Körpers auf – dazu gehören Operationen, die Regulierung von Zähnen und Augen, aber auch Tattoos.
Ziele von Reisen auf Selbstoptimierung verlagert
Monkee führte im Jänner 2022 eine Auswertung von über 130.000 Sparzielen durch. Dabei zeigte sich, dass insgesamt mehr gespart wird, was in Zeiten von Corona nichts Neues ist. Jedoch hat sich der Fokus hier deutlich verlagert. Vor Corona waren kostspielige Fernreisen noch das beliebteste Sparziel. Doch das hat sich mit jedem Lockdown immer mehr geändert. „Schon 2020 konnten wir eine Veränderung der Sparziele feststellen“, so Martin Granig, der zusammen mit Christian Schneider das Innsbrucker Unternehmen Monkee gegründet hat.
Monkee: Tiroler Fintech stellt frische Finanzierungsrunde auf
Im ersten Lockdown schien noch die körperliche Fitness im Fokus der Monkee-Nutzer:innen zu stehen. Sie sparten auf Fahrräder, Mountainbikes und vor allem E-Bikes. Anfang 2021 konzentrierten sie sich vor allem auf die Renovierung des Eigenheims oder die Anschaffung von neuen Haushaltsgeräten. „Seit dem letzten Lockdown beobachten wir nun eine auffallende Zunahme von Sparzielen, die man weitgehend unter dem Bereich der Verschönerung des Körpers zusammenfassend könnte,“ so Granig.
Soziale Medien schüren Selbstzweifel bei User:innen
Tatsächlich ist die Nachfrage nach Schönheits-OPs in den letzten Monaten stark gestiegen. Das sagt Matthias Koller, ein plastischer Chirurg in Linz, gegenüber Monkee. „In dieser Zeit der Einschränkungen und Entbehrungen haben viele Menschen entschieden, sich mehr auf sich zu konzentrieren. Die derzeitigen Umstände, wie beispielsweise dass viele im Home Office arbeiten oder Masken tragen müssen, erleichtern die Entscheidungen für den Eingriff zusätzlich, können so die anfänglichen Nebenwirkungen eines Eingriffes besser versteckt werden.“
Der Grund dafür, dass gerade jetzt die Selbstoptimierung so stark im Mittelpunkt steht, liegt laut der Studie vor allem in der zunehmenden Verlagerung des Lebens in den digitalen Raum. „Nicht nur der Austausch durch digitale Medien – der durchwegs viele positive Aspekte mit sich gebracht hat – , sondern speziell der intensive Vergleich über Social Media-Kanäle führt nachweislich dazu, dass uns das Leben der Anderen tendenziell besser und perfekter erscheint“, erklärt die Innsbrucker Psychologin Johanna Constantini gegenüber Monkee. Dieser Fokus auf die Selbstdarstellung kann zu Selbstzweifeln und dem Wunsch nach Veränderung führen.
Monkee-Umfrage nicht für alle repräsentativ
Zusätzlich hätten viele Menschen das Gefühl, während der Pandemie die Kontrolle über sich verloren haben. Zumindest über Schönheits-OPs könnten Menschen ein gewisses Maß an Kontrolle über ihren eigenen Körper wahrnehmen. Zu bedenken ist, dass die Monkee-Studie bei Weitem nicht die ganze Bevölkerung Österreichs und Deutschland repräsentiert. Die App hat aber mittlerweile etwa 150.000 User:innen. Demnach kann eine Erhebung hier durchaus bestimmte Trends erkennen.