Monzo: Britische Neobank wird mit 2,5 Milliarden Dollar bewertet
Im vierl beachteten medialen Rennen zwischen N26 und Revolut wird oft ein dritter Player vergessen: die Challenger-Bank Monzo, die 2015 von Tom Blomfield, Jonas Huckestein, Jason Bates, Paul Rippon und Gary Dolman in London gegründet haben. Innerhalb von nur vier Jahren hat es das Team geschafft, mehr als doppelten Unicorn-Status zu erreichen. Denn in einer neuen Investmentrunde, die heute publik wurde, wird Monzo mit satten 2,5 Milliarden Dollar bewertet.
Auf Augenhöhe mit N26
Insgesamt lassen neue und bestehende Investoren rund 144 Millionen Dollar in der Series F springen, um Monzo in diese Höhenlage zu versetzen. Zum Vergleich: N26 hat sich Anfang des Jahres ein Investment von 300 Millionen Dollar geholt, um eine Bewertung von 2,7 Milliarden Dollar zu erreichen (Trending Topics berichtete). Revolut, die andere Challenger-Bank aus Großbritannien, hält nach der letzten Finanzierungsrunde 2018 bei einer Bewertung von 1,7 Milliarden Dollar – wird aber Gerüchten zufolge dieses Jahr noch einmal nachlegen.
Bei Monzo jedenfalls haben Latitude, General Catalyst, Stripe, Passion Capital, Thrive, Goodwater, Accel und Orange Digital Ventures eingezahlt.
Sie wollen vor allem, dass die Neobank mit Hauptsitz in London sich am US-Markt durchsetzt, wo der Start kürzlich angekündigt wurde. Wie auch bei N26 und Revolut bekommen die Nutzer der Bank eine Mastercard sowie eine App. Mit diesem Zweigespann sollen sich alle Bankgeschäfte privaten Bankgeschäfte „on the go“ erledigen lassen. Mehr als zwei Millionen User hat Monzo mit dem Angebot locken können. 200.000 Neuanmeldungen sollen pro Monat dazu kommen.
30 Prozent haben Monzo als Hauptkonto
Weil man Monzo prinzipiell kostenlos verwenden kann, sind die Sign-up-Raten sehr hoch. Zahlen bei Techcrunch zeigen, dass rund 60 Prozent der Neuanmeldungen langfristig aktiv bleiben, also mindestens eine Transaktion pro Woche tätigen. Als primäres Konto haben etwa 30 Prozent der Nutzer Monzo eingerichtet – das sind solche User, die sich ihr Gehalt dorthin überweisen lassen.
Während Monzo im Heimatmarkt Großbritannien vor allem mit dem Mitbewerber Revolut im Kundschaft ringen muss, wird es bei der geplanten US-Expansion vor allem darum gehen, N26 in Schach zu halten. Denn das Berliner Startup plant in den nächsten Wochen den Launch in den Vereinigten Staaten. Monzo hat sich dort bereits eine Bank als Partner gesucht. Diese soll so lange die Banklizenz stellen, bis sich das britische Fintech selbst eine besorgt hat.
N26 | Revolut | Monzo | |
Nutzerzahl | 3,5 Mio. | 5 Mio. | 2,2 Mio. |
Hauptsitz | Berlin | London | London |
Gründungsjahr | 2013 | 2015 | 2015 |
Märkte | 24 | 33 | UK, USA |
Transaktionsvolumen/Monat | 2 Mrd. Euro | 4 Mrd. Dollar | k.A. |
Premium-Preis | ab 10 Euro/Monat | ab 8 Euro/Monat | – |
Investments total | 500 Mio. $ | 340 Mio. $ | 413 Mio. $ |
Bewertung | 2,7 Mrd. Dollar | 1,7 Mrd. Dollar | 2,5 Mrd. Dollar |
Investoren | Tencent, Allianz, Horizons Ventures, Valar Ventures, Zalando, Earlybird Venture Capital, Redalpine Venture Partners, Battery Ventures, Insight Venture Partners, GIC | DST Global, Index Ventures, Ribbit Capital, Balderton Capital, Triplepoint Capital, Point Nine Capital, NJF Capital, Seedcamp | Latitude, Accel, Thrive Capital, General Analyst, Future Fifty, Stripe, Passion Capital, Goodwater, Orange Digital Ventures, u.a. |
Mitarbeiter | 1.300 | > 800 | > 1.300 |
Kryptowährungen | nein | ja | nein |
Banklizenz | ja | ja | ja |