Moritz Lechner: Werbe-Trash raus, Premium-Produkte rein in die Lifestylebox
Mit seiner Freebiebox hat Moritz Lechner als einer der jüngsten Gründer Österreichs in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit bekommen. Werbeartikel, die sonst vielleicht am Müll gelandet wären, wurden von Lechners Startup zu Überraschungspaketen geschnürt, die man sich gegen Gebühr im Online-Shop bestellen konnte. Das hatte für einige seinen Reiz, andere Tester sprachen aber schon bald von „Tech-Trash“ im Abo und einem enttäuschenden Erlebnis.
Das soll künftig anders werden. Denn Lechners Team startet heute mit der Lifestylebox in eine neue Phase des jungen Unternehmens. Die neue Box zum Abonnieren soll Premium-Produkte im Paket nach Hause bringen – pro Packerl bezahlt der Kunde zwischen 34 und 40 Euro je Box (je nachdem, wie viele man pro Jahr ordert). Jede Box besteht aus fünf bis acht Originalprodukten und hat einen Wert von über 100 Euro, so das neue Versprechen.
„Wir sind extrem picky geworden“
“Es sind keine Werbeartikel mehr“, sagt Lechner zu Trending Topics. “Es geht sehr stark in Richtung Verbrauchsartikel. Wir sind extrem picky geworden, wir suchen sehr genau aus, was in die Box kommt. Wenn die Produkte nicht cool sind, dann können wir auch keine Kunden davon überzeugen, die Box zu bestellen.” Eine Qualitätsoffensive also, die neue Kundenschichten ansprechen soll. „Der Inhalt eignet sich besonders gut für junge fitnessbewusste Personen, die Überraschungen lieben2, so Lechner.
Produkte im Wert von mehr als 100 Euro um 40 Euro bestellen – wie schafft die Zauberbox denn dieses Kunststück? Lechner: “Wir bieten den Unternehmen Marketingleistungen an, dafür bekommen wir vergünstigte Produkte.” So wird die Box etwa von Influencern auf YouTube oder Instagram beworben, um sie einer jungen Zielgruppe schmackhaft zu machen. Das Kärntner Fitness-Model Stephanie Davis mit Millionen Followern im Netz etwa soll die Werbetrommel rühren.
„Muss nur mehr zu den Schularbeiten kommen“
Erste Partner der Box sind vor allem kleinere, österreichische Unternehmen aus dem Kosmetik- und Fitness-Bereich – etwa Styx Naturkosmetik, Neoh CrossBar und Spiceworld. “Es sollen schon Produkte sein, die neu sind und die nicht jeder sowieso drei Mal in der Woche kauft”, so Lechner. Die „alte“ Freebiebox mit den Werbeartikeln soll es weiter geben, doch Fokus liege jetzt auf dem neuen Produkt. “Der Überraschungseffekt soll der gleiche bleiben. Es geht weiter um das Weihnachtserlebnis, das man sich alle zwei Monate holen kann”, so Lechner.
Für den 16-Jährigen hat sich das Leben stark Richtung Unternehmertum verlagert. Er wird insgesamt zwei Schulklassen überspringen und voraussichtlich nächstes Jahr, mit 17, die Matura machen. Lechner: „Ich muss derzeit nur mehr zu den Schularbeiten kommen. Ich habe da viele Freiheiten, das muss man der Schule hoch anrechnen.”