Firmenanteile zum Geburtstag: Moritz Lechner, einst jüngster Gründer Österreichs, ist 18
Den Titel hat er bereits an andere weitergegeben, aber in der heimischen Startup-Geschichte wird er immer in der Rubrik „Jüngster Gründer Österreichs“ ganz oben angeführt werden. Denn die Zeit vergeht schnell, und seitdem Moritz Lechner mit der Freebiebox im Alter von 14 sein eigenes Unternehmen startete, sind nun etwa dreieinhalb Jahre vergangen. Gestern, Mittwoch, feierte er seinen 18. Geburtstag. Das große Geschenk: seine Firmenanteile.
„Wir waren gestern beim Notar, ich habe offiziell meine Anteile bekommen“, sagt Lechner zu Trending Topics. Denn bisweilen hat seine Mutter seine Firmenanteile aus rechtlichen Gründen für ihn gehalten. „Das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich habe ja die letzten dreieinhalb Jahre jede freie Minute für die Firma geopfert. Das gibt noch mal ein ganz anderes Gefühl. Meine Mutter hat mir nie Steine in den Weg gelegt, aber jetzt sind es wirklich 100 Prozent meine Entscheidungen.“
Freebiebox: Der junge Gründer Moritz Lechner holt Runtastic-Gründer als Investoren
…und nebenbei die Matura absolviert
Lechner, nun offiziell Geschäftsführer, kann auf bewegte Jahre zurückblicken. Der erste Hype rund um die Freebiebox mit maximaler medialer Präsenz, dann der Pivot hin zu der heutigen Lifestylebox, schließlich der Einstieg ins B2B-Geschäft, daneben eine Finanzierungsrunde mit den Runtastic-Gründern (mehr dazu hier), und dann absolvierte das junge Talent auch noch seine HAK-Matura mit Auszeichnung.
„Ich habe eine Klasse übersprungen, deswegen bin ich schon fertig“, sagt Lechner. „Die Doppelbelastung hört aber nicht auf, weil jetzt der Zivildienst kommt.“ Immerhin kann er da seinem Thema treu bleiben, denn den Zivildienst kann er im Rahmen der Initiative for Teaching Entrepreneurship (IFTE) absolvieren, die Jugendlichen das Thema Unternehmertum näher bringt – und da ist Lechner natürlich optimal untergebracht. „Das ist ganz cool, wenn ich das Jahr in einem Bereich machen kann, das mir ein Anliegen ist.“
Inside Freebiebox: Ein junger Gründer zwischen Schule und Startup-Büro
„Irgendwann ist der Hype weg“
Im Gespräch mit Lechner merkt man auch sofort, dass er wirklich erwachsen geworden ist. „Irgendwann ist man nicht mehr nur der Jugendliche, sondern man muss dann Performance gegenüber den Gesellschaftern zeigen. Irgendwann geht es wirklich ums Business machen“, sagt er. „Die Geschichte mit dem Alter hat mir natürlich sehr viele Möglichkeiten geben, da bin ich schon sehr dankbar dafür. Aber irgendwann ist der Hype weg, und man muss sich als Unternehmer beweisen.“
Gemeinsam mit sienem nunmehrigen Mitgründer Chris Pollack tüftelt Lechner deswegen seit geraumer Zeit an einem neuen Produkt. Waren Freebiebox und Lifestylebox Consumer-Produkte, soll es künftig stark in Richtung B2B gehen. „Wir haben einen Weg gefunden, wie man Influencer-Marketing effizienter gestalten kann“, sagt Lechner – und bleibt geheimnisvoll, weil er noch nicht alles zur neuen, kommenden Marke und zum B2B-Produkt verraten möchte. „Man muss nicht immer das Gleiche machen und kann sich ja weiter entwickeln, das ist ja das Gute am Unternehmerdasein.“
Wirtschaftlich geht es Lechners Startup offenbar gut. „Wir haben es geschafft, ohne weitere Investoren profitabel zu werden. Wir sind von einem Startup zu einem funktionierenden Unternehmen gewachsen“, sagt der junge Gründer. Um seine Vorbildfunktion weiß Lechner, und die will er auch gerne einnehmen. „Wenn noch Jüngere auch gründen, dann freut mich das.“ Auch wenn das bedeutet: Der Titel „Jüngster Gründer Österreichs“, der gehört dann anderen.
Moritz Lechner: Werbe-Trash raus, Premium-Produkte rein in die Lifestylebox
