Münchner Thermostat-Firma Tado kauft Wiener Energie-Startup Awattar
Seit mehr als zehn Jahren bietet das Unternehmen Tado aus München smarte Thermostate an, die Kund:innen eine komfortable Klimatisierung ihres Zuhause bieten und gleichzeitig die Umwelt schonen sollen. Nun hat die Firma ihre erste Übernahme vollzogen: Das Wiener Energie-Startup Awattar gehört nun zu Tado, berichtet Munich Startup. Damit steigt der Thermostat-Anbieter in die Flexibilitätsvermarktung von Strom ein. Durch die Übernahme soll aus Tado eine Technologie-Plattform werden, die den Energieverbrauch der Kund:innen automatisch und über verschiedene Anwendungen hinweg auf Zeiten niedriger Preise verlagert.
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Günstiger Strom aus erneuerbaren Quellen
Awattar ermöglicht durch zeitvariable Tarife eine Verlagerung des Stromverbrauchs in die grünsten und günstigsten Stunden. Kombiniert mit den intelligenten Klimamanagement-Lösungen von Tado soll es Verbraucher:innen nun möglich sein, ihre Energiekosten erheblich zu senken. Awattar verfügt über eine eigene Datenschnittstelle, durch die Geräte wie Wärmepumpen, E-Autos oder Batterien möglichst viel günstigen Strom aus erneuerbaren Quellen beziehen sollen. Bei dem Wiener Startup war bisher mit 25 Prozent Fronius beteiligt.
„Wir sind schon seit Langem große Fans von Tado. Beide Unternehmen teilen die Vision einer intelligenten und dezentralen Energiewelt. Wir freuen uns sehr, dass wir Awattar über die Partnerschaft mit Tado auf das nächste Level bringen können. Es ist genial zu sehen, wie die intelligenten Thermostate von Tado den Energiebedarf in unseren zeitvariablen Tarifen verändern können. Wir können es kaum erwarten, diese Technologien gemeinsam für unsere Kund:innen weiterzuentwickeln“, erklärt Awattar-CEO Simon Schmitz.
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Awattar-Gründer bleiben weiterhin an Bord
Die Technologie-Plattform von Tado soll für eine optimierte Nutzung von grün erzeugtem Strom auf dem europäischen Energiemarkt sorgen. Denn das derzeitige Energiesystem in Europa könne nur eine begrenzte Menge an erneuerbaren Energien aufnehmen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, so die deutsche Firma. Mit der Kombination der Technologien der beiden Startups soll nun die grüne Energie durch Lastverschiebung intelligent gesteuert werden. Dies verleihe dem Energiesystem mehr Flexibilität und erhöhe den Anteil an erneuerbaren Energien in ganz Europa.
„Das Team von Awattar hat ein starkes technologisches Fundament aufgebaut. Die zeitvariablen Tarife ermöglichen algorithmischen Handel und Abrechnung nicht nur für das Heizen, sondern auch für das Laden von Elektrofahrzeugen und Photovoltaik-Anwendungen. Die Technologien von Awattar bieten den Kund:innen einen großen Mehrwert. Wir freuen uns, mit ihnen zusammenzuarbeiten, um eine bessere Energiezukunft in Europa zu schaffen“, sagt Christian Deilmann, Mitgründer und CPO von Tado.
Das Münchner Unternehmen will in Zukunft auch noch weitere Übernahmen durchführen. Das soll Tado den Weg zur digitalen Plattform für Energieeffizienz und -management ebnen. Die Awattar Gründer Simon Schmitz (CEO) und Peter Netbal (CTO) werden als Geschäftsführer von Awattar und als neue Tado-Gesellschafter an Bord bleiben.