Musk-Startup Neuralink sammelt 172 Mio. Euro ein
Seit vier Jahren arbeitet das von Elon Musk gegründete Startup Neuralink an einem Computerchip für das menschliche Gehirn. In dem Jungunternehmen kommt es dabei allerdings immer wieder zu Spannungen, die Firmenkultur gilt als ziemlich chaotisch (Trending Topics berichtete). Dennoch besteht ein massiver Hype um Neuralink, auch bei Investoren. Bei einer Series-C-Finanzierungsrunde konnte die Jungfirma jetzt satte 205 Millionen Dollar (etwa 172 Millionen Euro) einsammeln.
Neuralink will Markteinstieg für erstes Produkt
Angeführt hat die Finanzierungsrunde die Investmentgesellschaft Vy Capital aus Dubai. Ebenfalls beteiligt waren Google Ventures, DFJ Growth, Valor Equity Partners, Craft Ventures, Founders Fund und Gigafund. Außerdem hat Neuralink einige Entrepeneure als Financiers gewonnen, darunter Robert Nelson (Mitgründer von ARCH Venture Partners), PayPal-Mitgründer Ken Howery sowie Coinbase-Mitgründer Fred Ehrsam.
Die Anwendungen von Neuralink sollen laut dem Startup vor allem im therapeutischen Bereich zum Einsatz kommen. „Neuralink hat die vergangenen vier Jahre damit verbracht, die erste Gehirn-Maschine-Schnittstelle mit hoher Kanalzahl für den therapeutischen Einsatz bei Patienten zu entwickeln. Unser erstes Produkt, der N1 Link, ist ein Gerät mit 1024 Kanälen, das nach der Implantation völlig unsichtbar ist und Daten über eine drahtlose Verbindung überträgt“, heißt es von der Jungfirma. Mit dem neuen Kapital will Neuralink sein erstes Produkt auf den Markt zu bringen und die Forschung und Entwicklung zukünftiger Produkte beschleunigen.
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Bedenken über Datenschutz und Tierversuche
Vor allem bei Tetraplegikern, also Patienten mit Querschnittslähmung, die alle vier Gliedmaßen betrifft, soll der Chip helfen. Sie sollen so Computer und Telefone nur durch Gehirnaktivität eigenständig verwenden können. Trotz dieser Ziele steht das Startup immer wieder in der Kritik. Nicht nur sind die Tierversuche an Schweinen kontrovers, auch beim Datenschutz gibt es viele Bedenken. Es stellt sich die Frage, welche Rechte Menschen an den Daten hätten, die ihr Gehirn über den Chip weitergibt. Der Staat Chile arbeitet gerade an einem Gesetzesentwurf zum Thema „mentale Privatsphäre“, also Kontrolle über neurale Daten, schreibt der Standard.