myClubs-Exit: Wiener Fitness-Scale-up verkauft an deutschen Urban Sports Club
Es ist bestätigt: Die Wiener Fitness-Abo-Plattfrom myClubs von Gründer Tobias Homberger wird an den größeren deutschen Konkurrenten Urban Sports Club der beiden Gründer Benjamin Roth und Moritz Kreppel verkauft. Dem Handelsblatt zufolge, dem der Exit bestätigt wurde, handelt es sich um eine zweistellige Millionensumme, die die Deutschen für die in Österreich und der Schweiz operativ tätige Firma bezahlt. myClubs-Gründer Homberger wird zusätzlich zu seiner bestehenden Rolle als CEO von myClubs das Management-Team von Urban Sports Club als VP of Strategic Partnerships in seiner Heimatstadt Berlin verstärken.
„Die erfolgreiche Übernahme von myClubs unterstreicht den Wert, den unser Team durch Innovation und Engagement täglich für unsere Kunden und Partner schafft“, so Homberger in einer Aussendung. „Wir freuen uns, gemeinsam mit Urban Sports Club ein umfassendes Angebot für Firmenfitness in der gesamten DACH-Region zu etablieren und unseren Mitgliedern Zugang zum besten Sportnetzwerk zu bieten.“ Die Teams von myClubs in Wien und Zürich bleiben vollständig an Bord, und myClubs wird auch in Zukunft unter seiner aktuellen Marke agieren. Sowohl B2C- als auch Firmenkunden buchen wie gewohnt über die myClubs App ihre Workouts.
„Mit dem Zusammenschluss wollen wir auf der einen Seite unsere Präsenz ausbauen. Auf der anderen Seite steigern wir den Wert, die technologische Innovation, die Qualität sowie die Vielfalt der Dienstleistungen für unsere Firmenkunden“, sagt Benjamin Roth, Co-Founder und CEO von Urban Sports Club.
Urban Sports Club mit 135 Mio. Euro Finanzierung im Rücken
Wie vor kurzem berichtet, hat sich der Verkauf bereits angebahnt. So hatte es dieses Jahr bereits ein Bietverfahren zwischen den internationalen Mitbewerbern ClassPass, Gympass/Wellhub und Urban Sports Club gegeben. Die Berliner von Urban Sports Club machten nun das Rennen und schlugen zu. Sie hatten bereits den österreichischen Markt Anfang 2024 begonnen zu bearbeiten und wurden außerdem Ende 2023 mit einer großen Finanzierungsrunde ausgestattet.
Denn 2023 hat Urban Sports Club seine jüngste Finanzierungsrunde in Höhe von 95 Millionen Euro bekannt gegeben. Angeführt wird die Runde von Verdane, eine auf Wachstumskapital spezialisierte europäische Beteiligungsgesellschaft. Mehrere Bestandsinvestoren wie HV Capital und ProSiebenSat1. Außerdem hat Urban Sports Club in einer Series-E-Erweiterung zusätzlich 40 Mio. Euro an Fremdkapital von der der Europäischen Investitionsbank (EIB) aufgenommen.
Im Jänner 2024 wurde dann der Start in Österreich, mit Partnern wie Holmes Place und EVO Fitness, verkündet. Außerdem geht es bei Urban Sports Club auch stark ums B2B-Business, wo Unternehmen ihren Mitarbeiter:innen Stundenkontingente bei Sportanbietern zur Verfügung stellen können.
Urban Sports Club startete bereits Expansion in Österreich
myClubs als Sport-Aggregator passt damit perfekt zu Urban Sports Club. Vorerst soll die Marke des österreichischen Scale-ups erhalten bleiben, immerhin hat es unter dieser bereits zahlreiche Verträge mit Partnern abgeschlossen. Für die Berliner ist damit der schnelle Rollout in Österreich und der Schweiz (dort kaufte myClubs vor mehreren Jahren Gymhopper zu) möglich, der nach dem dicken Investment von 2023 angegangen wurde. myClubs zählt eigenen Angaben etwa 1.200 Sportanbieter in Österreich und der Schweiz, Urban Sports Club spricht von 12.000 Partnerstandorten.
Bei myClubs investierte über die Jahre die halbe österreichische Startup-Szene, unter anderem der aws Gründungsfonds, Speedinvest, Hansi Hansmann, die mySugr-Gründer oder auch Püspök Investment. Auch die „Stolz auf Wien“ Beteiligungs GmbH, die die Stadt Wien zur Rettung von Unternehmen während der COVID-Pandemie startete, ist bei myClubs eingestiegen.
myClubs: mySugr-Gründer investieren beim Wiener Fitnesscenter-Aggregator