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mySugr, Prescreen & nxtControl: Das waren die wichtigsten Exits von Startups und Tech-Firmen

© mySugr
Das mySugr-Gründer-Team. © mySugr
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Die Gründer-Helden des Jahres, da werden sich wohl viele darauf einigen können, heißen Frank Westermann, Gerald Stangl, Michael Forisch and Fredrik Debong. Sie haben dieses Jahr Ende Juni die Übernahme ihrer Wiener Health-Schmiede mySugr durch Roche Diabetics Care bekannt gegeben (Trending Topics berichtete exklusiv). Rund 80 Millionen Euro soll der Schweizer Pharmariese für den Diabetes-Spezialisten mySugr mit damals mehr als einer Million Nutzer gezahlt haben.

Die Gründer ließen dann ihre Mitarbeiter in einer einzigartigen Aktion von der Übernahme profitieren und schenkten ihnen über eine Million Euro als Loyalitäts-Bonus (wir berichteten exklusiv). Dem nicht genug, lassen die Gründer ihr beim Exit verdientes Geld auch zurück in die Startup-Branche fließen. Sie investierten im September in das Wiener Startup myClubs von Gründer Tobias Homberger, das als Aggregator für Fitness-Center auftritt.

Im mySugr_Büro in Wien. © mySugr
Im mySugr_Büro in Wien. © mySugr

„2017 gab es einige Exits in Österreich. Noch viel zu wenig für meinen Geschmack, aber immerhin. Jeder Exit ist Nitro in die Maschine des Startup-Ökosystems“, sagt etwa Bernhard Lehner von startup300 über die Exit-Situation in Österrech. Der mySugr-Verkauf an Roche war dieses Jahr sicher der spektakulärste, aber nicht der einzige. Folgende Startups und Tech-Firmen wurden von anderen gekauft:

Prescreen geht an Xing

Im Juli, kurz nach dem mySugr-Deal, verkündete das Business-Netzwerk Xing, das Wiener Startup Prescreen (ehemals MercuryPuzzle) um 17 Millionen Euro zu kaufen. Erreicht die Firma bis 2020 bestimmte Ziele, kann sich dieser Preis noch um fünf bis zehn Millionen Euro erhöhen. Prescreen ist damit nach Kununu eine weitere österreichische Software-Firma, die von dem deutschen Linkedin-Konkurrenten übernommen wird.

Xing geht es darum, die Prescreen-Software in seine Recruiting-Angebote zu integrieren. Das Startup der Gründer Constantin Wintoniak, Nicolas Vorsteher, Alexander Birke, Dominik Hackl, Robert Rainer, Andreas Altheimer und Markus Presle entwickelt so genannte „Applicant Tracking Systeme“ (ATS), mit denen Firmen den Recruiting-Prozess digital abwickeln können. Dem Standort Wien bleibt Prescreen wie mySugr treu und ist unter anderem dem HR Tech Hub Vienna beigetreten, um Wien zu einem europäischen Zentrum für Recruiting-Software machen.

Das Preescreen-Team. © Prescreen
Das Preescreen-Team. © Prescreen

nxtControl von Schneider Electric gekauft

Im Juli ist das auf Industrie- und Gebäudeautomation spezialisierte niederösterreichische Unternehmen nxtControl zu 100 Prozent an den französischen Elektrotechnik-Konzern Schneider Electric verkauft worden. Die Übernahmesumme soll dabei im zweistelligen Millionenbetrag liegen. Gut für Österreich: Die Franzosen wollen den Standort in Leobersdorf beibehalten und ausbauen. nxtControl ist auf Software spezialisiert, die die Automatisierung von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen, der Beleuchtung oder der Überwachung ermöglicht.

Die Deal-Macher: Estelle Monod (VP Mergers & Acquisitions, Schneider Electric), Horst Mayer (CEO, nxtControl), Herbert Gartner (Managing Director, eQventure) und Arnold Kopitar (Geschäftsführer, nxtControl). © Michael Beck
Die Deal-Macher: Estelle Monod (VP Mergers & Acquisitions, Schneider Electric), Horst Mayer (CEO, nxtControl), Herbert Gartner (Managing Director, eQventure) und Arnold Kopitar (Geschäftsführer, nxtControl). © Michael Beck

Bonnier schnappt sich KnowledgeFox

Anfang des Jahres ist der schwedische Medienkonzern Bonnier beim Wiener EduTech-Startup KnowledgeFox eingestiegen, mittlerweile haben sich die Schweden alle Firmenanteile geschnappt. Die Firma von Gründer Peter Bruck hat sich auf so genanntes MicroLearning spezialisiert. Die Kunden sind dabei Unternehmen, die ihren Mitarbeitern auf digitalem Weg Fortbildungskurse anbieten wollen.

Minebox mit Exit nach Australien

Das niederösterreichische Startup Minebox mit Firmensitz in Gablitz nahe Wien hat einen neuen Eigentümer: die auf Server spezialisierte Firma Clear Center aus Australien. Minebox hat sich auf Blockchain-basierte NAS-Systeme spezialisiert, mit denen dezentrale Backups angelegt werden können. Das soll Skeptikern von Cloud-Speicherdiensten wie Dropbox oder Google Cloud eine Alternative bieten (Trending Topics berichtete exklusiv vom Deal).

Minebox baut auf Hardware von HP Enterprise. © Minebox
Minebox baut auf Hardware von HP Enterprise. © Minebox

Kapsch übernimmt Fluidtime

Der österreichische Mautsystem-Anbieter Kapsch TrafficCom hat sich dieses Jahr 75,5 Prozent des heimischen IT-Unternehmens Fluidtime gekauft. Fluidtime ist auf die Entwicklung von digitalen Mobilitätsservices spezialisiert und hat unter anderem die Öffi-App qando zum Abruf der Wiener Linien auf den Markt gebracht.

Gatherer geht zu Eversports

Wie Trending Topics ebenfalls berichtete, hat die Wiener Sport-Plattform Eversports dieses Jahr das niederösterreichische Startup Gatherer übernommen. Zwei der drei verbliebenen Team-Mitglieder von Gatherer, Desirée Zottl und Michael Kräftner, werden fortan für Eversports arbeiten. Die App von Gatherer, mit der sich Nutzer zu Terminen verabreden können, soll in das Angebot von Eversports integriert werden.

Eversports und Gatherer vereint. © Eversports
Eversports und Gatherer vereint. © Eversports

Linforge an Linzer S&T

Die Wiener Tech-Firma Linforge, ein Linux-Dienstleister im B2B-Geschäft, hat dieses Jahr einen neuen Mehrheitseigentümer bekommen, und zwar die S&T AG. Die Linzer wollen so ihr Open-Source-Portfolio erweitern.

Post steigt bei Adverserve ein

Die Österreichische Post hat dieses Jahr begonnen, schrittweise die auf Digital-Marketing spezialisierte adverserve Holding GmbH von Gründer Boris Schärf zu übernehmen – mit dem Ziel, sich selbst stärker am Online-Werbemarkt zu positionieren. adverserve wurde 2001 gegründet und hat mit der Post bereits bei der Vermarktung der Prospekt-Plattform Aktionsfinder zusammen gearbeitet.

Riedel übernimmt Mehrheit an Pidso

Das auf Antennentechnologie spezialisierte Startup Pidso hat dieses Jahr einen neuen Mehrheitseigentümer (51 Prozent): die deutsche Firma Riedel für Echtzeit-Signalübertragung, Kommunikation und Datentransport. Pidso war unter anderem beim Wiener Inkubator INiTS dabei.

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