myVeeta: Wiener HR-Startup holt sich mittleres sechsstelliges Investment aus dem PrimeCrowd-Netzwerk
Es sind zwischen 400.000 und 600.000 Euro, die das Wiener Startup der Gründer Jan Pichler, Sascha Mundstein und Günther Pfeffer eingeholt hat. Zwei Steuerberater und ein Investor aus dem PrimeCrowd-Netzwerk haben zusammengelegt, um der hinter myVeeta stehenden Talent Solutions GmbH die Expansion nach Deutschland zu ermöglichen. Das Produkt: Mit dem Online-Dienst können Firmen ein Talente-Netzwerk aufbauen, um bei Bedarf schnell freie Posten nachbesetzen zu können.
„Bewerbungen bekommt man immer weniger. Wir sagen: Schau, dass du einen Pool hast, aus dem du schöpfen kannst, wenn du eine Stelle besetzen musst“, sagt Pichler zu Trending Topics. In dem Talente-Netzwerk, in dem Personen mit einem Online-Lebenslauf (auch importierbar aus LinkedIn oder Xing) vertreten sind, können Unternehmen etwa Praktikanten, ehemalige Mitarbeiter, Trainees, abgelehnte Bewerber oder eben die aktuelle Belegschaft erfassen. Muss eine Stelle nachbesetzt werden, kann die Personalabteilung erst mal in diesem Netzwerk nach einem potenziellen Kandidaten suchen, bevor andere Quellen angezapft werden.
Passiv Jobsuchende finden
myVeeta ordnet sich im Recruiting-Prozess damit sehr früh ein. Insgesamt geht es darum, den Markt von passiv Jobsuchenden möglichst effizient beackern zu können – also Menschen für Stellen zu finden, die gar nicht aktiv nach einem Job suchen, aber durch ihre Qualifikation und Erfahrung für neue Aufgaben in Frage kommen.
Bis dato hat myVeeta Unternehmen wie B.A.W.A.G., APA, Saubermacher, Albertina oder Kapsch als zahlende Kunden gewonnen. Ein Drittel der Kunden sind laut Pichler Personalberater. Firmen bezahlen ab 48 Euro pro Monat für den Dienst, je nach Zahl der Mitarbeiter kann diese Summe aber auch auf mehrere tausend Euro nach oben gehen.
Das Gründer-Team, das gemeinsam mit „Family & Friends“ rund eine halbe Million Euro für den Start des Unternehmens aufgestellt hat, hält nach der Investmentrunde bei mehr als 50 Prozent der Anteile. Das derzeit 8-köpfoge Team soll jetzt erweitert werden. Bis ein Büro in Berlin eröffnet wird, soll der deutsche Markt von Wien aus betreut werden.
HR-Startups boomen
Österreich hat sich bis dato als fruchtbarer Boden für HR-Startups erwiesen. Dieses Jahr wurde das Wiener Recruting-Startup Prescreen um 17 Millionen Euro von Xing aufgekauft (Trending Topics berichtete). Außerdem gibt es mit JobRocker, Hokify und firstbird weitere Jungfirmen, die den HR-Markt mit Technologie-Lösungen versorgen wollen.