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N26 dementiert Stellenabbau: „Hunderte neue Stellen für 2021 geplant“

Maximilian Tayenthal, Georg Hauer und Valentin Stalf von N26. © N26
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N26 hat in den letzten Monaten mindestens 300 Mitarbeiter verloren, berichtet das Branchenportal Finance Forward. Die Gründe dafür sollen vielfältig sein: Der Konflikt um die Gründung eines Betriebsrates dürfte ebenso eine Rolle spielen wie eine starke Fluktuation in den Führungsebenen. N26 dementiert die Zahlen auf Nachfrage allerdings.

N26: Weniger Mitarbeiter, mehr externe Partner

Noch 2019 sollen 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei N26 beschäftigt gewesen sein, Stand heute sollen es „nur“ noch 1.165 Personen sein, berichtet Finance Forward. Heißt: Innerhalb eines Jahres soll das Startup über 300 Angestellte verloren haben. Finance Forward will auch interne Dokumente gesehen haben, die das beweisen. N26 bestreitet das. Es würden „deutlich mehr“ als die genannten 1.165 Angestellte beim Startup arbeiten, man arbeite in einigen Bereichen zudem auch „stärker mit externen Partnern“ zusammen.

N26: „Können Zahl nicht bestätigen“

Lars Müller, Pressesprecher DACH bei N26, bestätigt das auf Nachfrage von Trending Topics: „Im Bereich Kundenservice haben wir 2020 unsere Strategieänderung fortgesetzt: Wir setzen dort insgesamt auf ein größeres Team, dass Kundenanfragen beantwortet, da auch unsere Kundenzahl weiter wächst. Hier arbeiten wir aber stärker mit externen Partnern zusammen. Intern beschäftigen wir in diesen Bereichen daher tendenziell weniger MitarbeiterInnen, haben aber größere Flexibilität. Stellenabbau gab es keinen, das ist die wichtigste Info.“

Die im Artikel von Finance Forward genannte Mitarbeiterzahl könne man nicht bestätigen. Müller: „Detaillierte Mitarbeiterzahlen veröffentlichen wir nicht, aber wir beschäftigen an unseren weltweiten Standorten heute deutlich mehr als die aufgeführten 1.165 MitarbeiterInnen.“ 2021 will man weiterwachsen, „insbesondere in den Bereichen Banking, Technology und Produkt. In diesen Bereichen werden wir in diesem Jahr einige hundert neue Stellen besetzen.“ Probleme mit dem Finden von neuen Mitarbeitern hätte man keine, man bekomme pro Monat 10.000 Bewerbungen.

Styles wieder weg

Als problematischer könnte sich die hohe Fluktuation in den Führungsebenen herausstellen. Diana Styles, die erst Ende des letzten Jahres zu N26 wechselte (Trending Topics berichtete), soll bereits wieder vor einem Abgang stehen. Laut Finance Forward soll außerdem Benedikt Dormann, Chef des Kundenservices, das Unternehmen verlassen. Valentin Stalf soll den Personalbereich übernehmen.

Müller bestätigt den Abgang von Styles: „Ja, N26 Chief People Officer Diana Styles wird das Unternehmen Ende diesen Monats verlassen, um sich auf ihr eigenes Consulting-Business für den HR-Bereich zu konzentrieren. Ihr Fokus wird dabei die Beratung von VC Investoren und Startups in der Frühphase sein. Die beiden N26-Gründer Maximilian Tayenthal und Valentin Stalf arbeiten zusammen mit Diana Styles daran, um eine reibungslose Übergabe zu garantieren.“

Probleme auf mehreren Ebenen

Interessant auch: N26 soll dieses Jahr noch keine Gehälter angepasst haben – laut FF unter Berufung auf die Coronakrise. Das passiere normalerweise im März und September, diesmal aber nicht. Das Startup soll zudem nicht nach dem Branchenstandard zahlen, was zur Folge hat, dass „viele mit ihrer Bezahlung unzufrieden sind“. Auch das dementiert N26, man zahle „im Schnitt wahrscheinlich die höchsten Gehälter in Berlin“.

Lars Müller: „N26 vergleicht Gehälter mit Wettbewerbern und den Branchenstandards in Berlin sowie anderen Städten und Märkten, in denen wir tätig sind. Zusätzlich analysieren und vergleichen wir die von uns angebotenen Gehälter auch noch innerhalb verschiedener Unternehmensbereiche, da wir wissen, dass manche Tätigkeiten und Rollen unterschiedlich bezahlt werden. Dieses Benchmarking findet fortlaufend statt.“ Es gebe auch die erwähnten Beförderungszyklen, zuletzt habe man „bei der turnusmäßigen Überprüfung im März“ „mehr als 100 Beförderungen mit KollegInnen feiern können“.

War of Talents

Problematisch scheint für N26, dass sich Fintechs gegenseitig die Talente abwerben – und N26 als beliebtes „Ziel“ von Headhuntern gilt. Heißt: Wer gut ist, wird wohl auch andere Angebote bekommen. Auch in Wien dürfte es für N26 übrigens nicht ganz einfach sein, Talente zu finden – wohl auch, weil vor allem die Konkurrenz in Form von Bitpanda den Markt „voll abgrast“. Noch 2019 hieß es,  in zwei bis drei Jahren sollen in der österreichischen Hauptstadt bis zu 300 Menschen für N26 arbeiten – „gerne auch mehr, aber das hängt davon ab, wie wir ins Ökosystem reinkommen.“

Genauer: Bis Ende 2020 sollte das Wiener Team auf rund 100 Mitarbeiter ausgebaut werden, insgesamt sollten es 300 Mitarbeiter in der österreichischen Hauptstadt werden. Im Oktober 2020 arbeiteten im TechHub in Wien knapp 30 MitarbeiterInnen, daran hat sich bis heute nichts geändert. Allerdings sei die Zahl „langfristig ausgerichtet“ und nicht mit einer Deadline versehen, heißt es von N26.

N26: “Wir wollen internationale Talente nach Wien bringen“

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