N26 eliminiert Gebühren für Aktien und ETFs – Angriff auf Revolut und Trade Republic
Das Jahr 2025 startet heiß im Kampf um Marktanteile unter den Neobanken und Neobrokern: Denn die Berliner Neobank N26 hat soeben angekündigt, ab dem 27. Januar 2025 den Handel mit Aktien und ETFs für alle Kunden vollständig kostenlos anzubieten. Damit positioniert sich das Fintech-Unternehmen als erster europäischer Finanzdienstleister, der Wertpapierhandel ohne jegliche Gebühren oder Provisionen ermöglicht.
Die strategische Entscheidung sieht einer Aussendung zufolge vor, sämtliche Transaktions-, Währungsumrechnungs-, Depot- und Inaktivitätsgebühren zu streichen. Über die N26 App können Kunden künftig aus einem Portfolio von mehr als 4.000 US-amerikanischen und europäischen Aktien sowie globalen ETFs wählen. Der Handel mit Aktien und ETFs wurde im Januar 2024 eingeführt, damals mit Gebühren von einem Euro pro Trade.
Der kostenlose Wertpapierhandel steht Kunden in 17 europäischen Ländern zur Verfügung, darunter Deutschland, Österreich, Frankreich und die Niederlande. Lediglich die von Fondsemittenten erhobenen Verwaltungsgebühren bleiben bestehen. Bedeutet, dass man bei einem ETF natürlich weiterhin die Fonds-Gebühren (meist als TER, Total Expense Ratio angegeben) bezahlt, die BlackRock, Amundi und Co erheben.
„Einstiegshürde senken“
„Durch die Eliminierung der Handelsgebühren wollen wir die Einstiegshürden für Privatanleger senken und mehr Europäern den Zugang zu Kapitalmarktinvestments ermöglichen“, so N26-Gründer und CEO Valentin Stalf. Co-CEO Maximilian Tayenthal verweist auf die niedrige Aktionärsquote in Österreich, wo 2024 nur etwa jeder Vierte in Aktien investiert war. Mit der gebührenfreien und nutzerfreundlichen Plattform will N26 mehr Menschen zum Einstieg in den Kapitalmarkt motivieren.
Klar ist auch, dass N26 auf die Angebote von Trade Republic und vor allem Revolut reagieren muss. Revolut startete kürzlich mit gebührenfreien ETF-Sparplänen in einer Kampfansage an Trade Republic (Trending Topics berichtete).
Die Neobank N26 verfolgt das Ziel, sich als „führende europäische Plattform für Alltagsfinanzen und Vermögensaufbau“ zu etablieren. Das Leistungsspektrum vereint bereits Kryptohandel, klassische Bankprodukte und Wertpapierhandel in einer App, über die jährlich Transaktionen im Wert von über 140 Milliarden Euro abgewickelt werden. Krypto-Assets werden dabei über eine Partnerschaft mit Bitpanda, Aktien und ETFs durch eine Partnerschaft mit Upvest abgebildet.
Revolut bringt gebührenfreie ETF-Sparpläne in Kampfansage an Trade Republic