Neobank

N26 meldet profitables Quartal erstmalig seit der Gründung

Heute ist N26 in 24 europäischen Ländern aktiv - zu den wichtigsten Märkten gehören, in dieser Reihenfolge, Deutschland, Frankreich und Spanien. © N26
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Die von Wienern gegründete und in Berlin ansässige Neobank N26 dürfte im dritten Quartal 2024 das erste Mal profitabel gewesen sein, nachdem das Kundenlimit aufgehoben wurde. Der Hintergrund: Die Deutsche Bankenaufsicht BaFin hatte der Neobank Wachstumsbeschränkungen auferlegt, da sie Mängel bei der Geldwäschevorbeugung sah. Für 2024 prognostizierte die deutsche Bank Bruttoeinnahmen in Höhe von 440 Mio. Euro.

2,8 Millionen Euro in Q3

Nach zweieinhalb Jahren mit Wachstumsbeschränkungen darf N26 jetzt wieder auf Wachstum setzen. Vor Inkrafttreten der Auflage im Jahr 2021 lag das monatliche Neukundenlimit von N26 im Bereich von 50.000 bis 60.000. Seit dem 1. Juni 2024 konnte die Neobank wieder ungebremst Kund:innen anwerben. Das dürfte sich in den Zahlen niedergeschlagen haben, wie der frisch veröffentlichte Finanzbericht zeigt: Im dritten Quartal 2024 wurden schwarze Zahlen in Höhe von 2,8 Millionen Euro geschrieben und 200.000 neue monatliche User:innen verzeichnet.

„Fast eine halbe Milliarde Jahresumsatz“

Für 2024 prognostiziert die Neobank laut dem Wiener Gründer Valentin Stalf einen Jahresumsatz von „fast einer halben Milliarde Euro“. Die Bruttoeinnahmen werden konkret auf 440 Millionen Euro geschätzt, was laut N26 einem Umsatzwachstum von 40 Prozent sowie einem Kundenstamm von 4,8 Millionen entspricht. Auch das Transaktionsvolumen steigt an: In diesem Jahr soll es 140 Milliarden Euro betragen.

Wie generiert N26 Einnahmen und weshalb performen die Zahlen momentan gut? Etwa 50 Prozent sollen aus zinsbezogenen Erträgen stammen. Die aktuelle Zinslage meint es gut mit den Banken, der EZB-Leitzins liegt aktuell bei 3,25 Prozent. Dadurch können Banken von höheren Zinsmargen profitieren. Bei N26 sind momentan mehr als zehn Milliarden Euro Spareinlagen geparkt – das stärkt die Erträge. Der Rest der Einnahmen wird laut N26 durch Gebühren und Premium-Abonnements generiert.

Keine Zahlen für erwartete Verluste 2024

Das FinTech gab an, seine Verluste im Jahr 2023 auf 102 Millionen Euro halbiert zu haben. Ob 2024 insgesamt ein Minus erzielt wurde, bleibt weiterhin unklar. Ebenso wenig hat sich die Neobank dazu geäußert, ob im Jahr 2025 Rentabilität erreicht werden kann. Die Konkurrenz wie Revolut, Starling und Monzo schreibt bereits schwarze Zahlen.

Zuletzt wurde N26 2021 mit 9 Milliarden Dollar bewertet. Für 2025 gibt es große Pläne, wie zum Beispiel Firmenkonten einzurichten und das Hypothekengeschäft, das 2023 in den Niederlanden gestartet wurde, auf andere europäische Märkte auszuweiten. Außerdem, so Stalf, möchte N26 im nächsten Jahr in einige osteuropäische Länder expandieren.

Bekämpfung von Finanzkriminalität und KI im Kundenservice

In den nächsten Jahren strebt N26 laut CFO Arnd Schwierholz an, die Rentabilität, die es im dritten Quartal und im vierten Quartal dieses Jahres gesehen hat, fortzusetzen. Gleichzeitig soll ein Gleichgewicht mit dem Wachstum geschaffen werden.

Was die strategische Ausrichtung angeht, so möchte man Marktführer im Bereich Compliance und Betrugsprävention werden. Denn Finanzkriminalität werde immer stärker und Banken müssten immer ausgefeiltere Methoden entwickeln, um dagegen vorzugehen.

Darüber hinaus setze man künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen in der Kundenprüfung, Risikobewertung und bei der Erkennung verdächtiger Transaktionen ein. CEO Stalf prognostiziert, dass KI auch stärker im Kundenservice eingesetzt wird, was die Kosten in diesem Bereich in den nächsten fünf Jahren halbieren soll.

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