N26: Georg Hauer verlässt Challenger-Bank, Christian Strobl neuer Österreich-Chef
Er war lange eines der drei Gesichter der Challenger-Bank N26, doch jetzt zieht es ihn nach München: Georg Hauer, bisher General Manager bei N26 für DACH und Nordeuropa, wechselt mit November zum Münchner Startup Hawk AI, das sich auf Anti-Geldwäsche-Fintech spezialisiert hat. Wie berichtet wurde Hawk AI von Tobias Schweiger und Wolfgang Berner gegründet, im Juni 2021 sicherte sich das Startup eine Series-A-Finanzierung in Höhe von 10 Millionen Dollar von BlackFin Capital Partners und Picus Capital.
Bei dem Startup gibt es für Hauer, der seit 2018 bei N26 tätig ist, viel zu tun – als Chief Operating und Financial Officer verantwortet er künftig die Expansionsstrategie, Marketing, Kommunikation, HR und Finanzen. „Finanzkriminalität ist das größte ungelöste Problem der globalen Bankenindustrie. Die bestehenden AML-Softwarelösungen sind schlicht- weg veraltet, ineffizient und nicht in der Lage, Geldwäsche wirklich effektiv zu erkennen. Hawk AI ist ideal aufgestellt, um diese Probleme nachhaltig mithilfe moderner Technologie zu lösen und ich bin davon überzeugt, dass wir aus Deutschland heraus einen global führenden Anbieter für AML/CFT-Software aufbauen werden“, so Hauer in einem ersten Statement.
Christian Strobl folgt Georg Hauer in Österreich
Stellt sich natürlich die Frage, wer Hauer nachfolgen wird. Der neue N26-Manager für Österreich heißt Christian Strobl – er ist ein langjähriger Mitarbeiter von N26 und der erste Mitarbeiter der Challenger-Bank in Österreich. Er ist damit zukünftig Geschäftsführer des Ende 2019 gegründeten Wiener N26 Tech Hubs, wo derzeit fast 50 Mitarbeiter tätig sind. Strobl ist 30 Jahre alt und lebt in Wien. Vor seiner Zeit bei N26 gründete er ein Startup im Gastronomie-Bereich (Frynx) und war als Unternehmensberater in einer internationalen Strategieberatung im Bereich Digitalisierung tätig. Er hat einen Master in Strategy & Innovation der WU Wien. Wer Hauers Position für Deutschland bzw. Nordeuropa einnehmen wird, ist noch offen.
„Ich freue mich sehr über das Vertrauen und die neue Verantwortung. Bereits heute ist Österreich pro Einwohner der stärkste Markt von N26 – in Zukunft werden wir nun sogar noch mehr Fokus hierzulande legen. Das Marktpotenzial ist riesig, denn Österreicher sind immer noch sehr unzufrieden mit ihrem Banking-Angebot. Gemeinsam mit dem Team möchten wir N26 daher zur größten Onlinebank in Österreich machen“, so Strobl in einem ersten Statement.
Die noch größere Frage, die bei N26 offen ist, ist jene der nächsten Finanzierungsrunde. Bereits seit Monaten – spätestens nach der großen Revolut-Runde – gibt es Gerüchte, dass die Bewertung der Challenger-Bank dieses Jahr Richtung zehn Milliarden Dollar gehen könnte. Um sich besser auf Anti-Geldwäsche-Anforderungen einzustellen, hat N26 im Sommer eine Reihe neuer Manager an Bord geholt. Thomas Grosse wurde als Chief Risk Officer (CRO), Stephan Niermann als Group Money Laundering Reporting Officer (MLRO), Volker Vonhoff als Director of Group Risk sowie Jan Kemper als neuer Chief Financial Officer (CFO).
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