N26, Revolut & Monzo: Mit Millionen Nutzern am Sprung über den großen Teich
Wachstum, Wachstum, Wachstum: Bei Europas Challenger-Banken N26, Revolut und Monzo dreht sich nach wie vor alles um Nutzerwachstum. Heute morgen hat das Fintech N26 aus Berlin bekannt gegeben, 3,5 Millionen User erreicht zu haben. Diese sollen 400 Transaktionen pro Minute und ein monatliches Transaktionsvolumen von über 2 Milliarden Euro durchführen.
Trotz Datenschutzverstößen und Problemen mit der deutschen Finanzmarktaufsicht und Kritik wegen schlechtem Kunden-Support wächst N26 damit ordentlich weiter. Im November 2018 waren es noch 2 Millionen Nutzer, im Februar 2019 dann 2,5 Millionen User. Damit ist N26, was die Zahl der Nutzer angeht, aber nicht der Marktführer. Bei der Bewertung des Unternehmens schlägt N26 allerdings Hauptkonkurrenten Revolut um Längen.
Starkes Wachstum
Der direkte Konkurrent Revolut aus London hält laut US-Medien bereits bei mehr als fünf Millionen Nutzern und sol bald bei 5,5 Millionen halten. Die andere Challenger-Bank, Monzo aus Großbritannien, hat eigenen Angaben zufolge rund 2,2 Millionen Nutzer.
Dass so viele Nutzer in den letzten Monaten bei N26 oder Revolut an Bord gekommen sind, hat auch mit dem einfachen Onboarding und den kostenlosen Angeboten zu tun. Die Zahlen sollte man mit Vorsicht genießen. Beide Unternehmen machen ein Geheimnis daraus, wie viel Prozent der Nutzer überhaupt die Bezahl-Versionen der Bank-Apps bzw. wie viele die Dienste als ihre Hauptkonten verwenden.
Gratis-User bringen auch Geld
Doch N26 kann auch an Kunden verdienen, die ein Gratis-Konto haben – zumindest dann, wenn es rege verwendet wird. „Auch wenn ein Kunde keinen einzigen Cent bezahlt, verdienen wir trotzdem an diesem Kunden. Warum? Jedes Mal wenn man bei Amazon, den Wiener Linien oder bei Hofer bezahlt, bezahlt uns der Händler eine ganz kleine Transaktionsgebühr in der Höhe von 0,2 Prozent“, erklärte uns Georg Hauer, der die Österreich-Agenden von der „Challenger-Bank“ N26 übernommen, im Podcast. „Das ist für die meisten Retail-Banken ein sehr kleiner Betrag, aber unser Struktur ist so schlank, dass diese 0,2 Prozent uns sehr glücklich machen.“ Ein typischer N26-Kunde soll die App mehrmals pro Woche verwenden.
Das Rennen um die USA
In den nächsten Wochen will das Berliner Startup den lange vorbereiteten Launch in den USA machen. „Unser US-Launch ist der nächste logische Schritt für N26“, so Mitgründer Maximilian Tayenthal. „Bereits heute sind wir einer der wertvollsten und am besten bewerteten FinTechs in Europa und werden weiterhin einen globalen Bankdienstleister made in Europe aufbauen.“
Der britische, kleinere Rivale Monzo hat heute bekannt gegeben, in den USA zu starten. Die Bewertung des Bank-Startups liegt bei mehr als einer Milliarde Dollar (The Verge berichtete). Weil Monzo in den USA noch keine Banklizenz hat, arbeitet die Firma mit der Sutton Bank zusammen.
Revolut ist derweil daran, in Australien zu launchen. Dort würden bereits 20.000 Menschen auf einer Warteliste stehen, um als erste einen Account zu bekommen. Auch in Japan und Singapur will Revolut bald starten, und die USA stehen ebenso auf dem Plan. Dazu will Revolut-Gründer Nikolay Storonsky dieses Jahr noch weitere 500 Millionen Dollar Investment an Bord holen.
Auch Revolut kämpft mit Problemen. Nach heftiger Kritik an der Firmenkultur und Geldwäsche-Kontroversen könnte das Startup gezwungen sein, wegen Brexit seine Firmenzentrale verlegen zu müssen. Zur Auswahl stehen Marktgerüchten Luxemburg oder Litauen zur Wahl. In letzterem Land, wo sich Revolut eine Banklizenz geholt hat, wird die Firma wegen mutmaßlichen Verbindungen zum Kreml untersucht.
N26 | Revolut | Monzo | |
Nutzerzahl | 3,5 Mio. | 5 Mio. | 2,2 Mio. |
Hauptsitz | Berlin | London | London |
Gründungsjahr | 2013 | 2015 | 2015 |
Märkte | 24 | 33 | UK, USA |
Transaktionsvolumen/Monat | 2 Mrd. Euro | 4 Mrd. Dollar | k.A. |
Premium-Preis | ab 10 Euro/Monat | ab 8 Euro/Monat | – |
Business-Konten | ja, nur für Selbstständige | ja | nein |
Investments total | 500 Mio. $ | 340 Mio. $ | > 265 Mio. $ |
Bewertung | 2,7 Mrd. Dollar | 1,7 Mrd. Dollar | > 1 Mrd. Dollar |
Investoren | Tencent, Allianz, Horizons Ventures, Valar Ventures, Zalando, Earlybird Venture Capital, Redalpine Venture Partners, Battery Ventures, Insight Venture Partners, GIC | DST Global, Index Ventures, Ribbit Capital, Balderton Capital, Triplepoint Capital, Point Nine Capital, NJF Capital, Seedcamp | Accel, Thrive Capital, General Analyst, Future Fifty, Stripe, Passion Capital, u.a. |
Mitarbeiter | 1.300 | > 600 | > 1.300 |
Kryptowährungen | nein | ja | nein |
Banklizenz | ja | ja | ja |