N26: Wahl zum Betriebsrat kann doch stattfinden – mit einem Trick
Die Einstweilige Verfügung gegen die Durchführung einer Wahl zum Betriebsrat bei der Berliner Challenger-Bank N26 hat für Aufregung gesorgt. Das Management des Berliner Fintechs mit etwa 1.500 Mitarbeitern hat diese erwirkt, weil es kein Hygienekonzept für die Wahl in einem Lokal in der Berliner Innenstadt gegeben hätte. Kurzfristig sah es am Mittwoch so aus, als könnte die Wahl deswegen nicht stattfinden.
Doch jetzt ist die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di eingesprungen und wird das Meeting anstelle der Gruppe von N26-Mitarbeitern, die die Wahl geplant haben, abhalten. Damit, so twitterte gerade das Works Council bei N26, könne die Wahl nun doch abgehalten werden.
Große Fans eines Betriebsrats sind die Gründer von N26, Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal, nicht. In einem Mail an Mitarbeiter meinten sie zu den Plänen, dass eine solche Institution das Unternehmen langsamer mache, die Zusammenarbeit verkompliziere und zu einem erhöhten Maß an Konfrontation führen würde.
Dieses Maß an Konfrontation gibt es aber augenscheinlich schon jetzt. Denn in einem offenen Brief meinten N26-Mitarbeiter: „Das Vertrauen und die Zuversicht in das Management von N26, dass es das Wohlergehen der gesamten Belegschaft gewährleistet, sind auf einem historischen Tiefststand.“ Nun wird also spannend, wie und ob der Betriebsrat gewählt wird und welche Folgen dieser für die Arbeit im Unternehmen haben wird.
Zeitgleich mit der Wahl des Betirebsrats, die im Berliner Hofbräuhaus um 13 Uhr starten soll, haben Stalf und Tayenthal nun kurzerhand ein unternehmensweites Meeting ebenfalls für 13 Uhr angesetzt. Dort soll es um eine „alternative Mitarbeitervertretung“ gehen.