N26 zieht sich aus den USA zurück – nun kommt Osteuropa in den Fokus
Es hat sich bereits abgezeichnet, nun ist der Entschluss getroffen: Die Berliner Neobank N26 gibt ihr im Juli 2019 begonnenes US-Geschäft auf. Das bedeutet, dass etwa 500.000 Kundenkonten geschlossen werden und diese dann ab dem 11. Jänner 2022 nicht mehr genutzt werden können. Der US-Markt, in dem es wie in Europa ebenfalls gut finanzierte Challenger-Banken gibt, ist N26 offenber zu teuer geworden. Stattdessen wird man sich auf Festland-Europa fokussieren. Denn aus dem Heimatmarkt des größeren Konkurrenten Revolut hat sich N26 ebenfalls zurückgezogen.
„Neben der Stärkung des Kerngeschäfts in Europa, wo die Akzeptanz des digitalen Bankgeschäfts noch in den Kinderschuhen steckt, prüft N26 auch die künftige Expansion in zusätzliche Märkte in Osteuropa, um der wachsenden Kundennachfrage in der Region gerecht zu werden“, heißt es aus dem Unternehmen der beiden österreichischen Gründer Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal. Märkte wie Rumanien, Bulgarien, Ungarn und andere Balkanstaaten sind noch nicht erschlossen.
Man beabsichtige auch, die US-Mitarbeiter „bei der Suche nach einer neuen Aufgabe zur Unterstützung des globalen Geschäfts zu unterstützen“. Die Kooperation mit der Axos Bank, über die der Einstieg in den US-Markt erfolgte, wird voraussichtlich gelöst werden. In den USA gibt es etwa mit Chime eine mit 25 Milliarden Dollar bewertete Neobank, die zusammen mit anderen konkurrierenden Playern den Rang abläuft.
Neuer Fokus auf Krypto, Aktien & ETFs
Wie bereits berichtet, wird sich N26 künftig also vor allem auf die Kernmärkte Deutschland, Frankreich und Co. fokussieren und das Produktportfolio ausbauen. Ab Anfang 2022 sollen Nutzer in der Banking-App auch in Krypto-Assets, ETFs und Aktien investieren können, was die Neobank stärker in Konkurrenz zu Bitpanda oder Trade Republic bringen wird.
„N26 wird seine Strategie darauf ausrichten, sein digitales Banking-Erlebnis auf neue Bereiche auszudehnen und im kommenden Jahr auch Anlageprodukte anzubieten, um ein noch umfassenderes und überzeugenderes digitales Angebot zu schaffen. Durch die Aufnahme zusätzlicher Finanzdienstleistungen und -produkte in das Angebot will N26 seine Kunden in die Lage versetzen, zusätzliche Aspekte ihres Finanzlebens einfach und nahtlos zu verwalten“, heißt es weiter aus Berlin.
N26 wird Anfang 2022 mit Krypto-, Aktien- und ETF-Trading starten