Nach Einbruch der Tech-Aktien folgen Entlassungswellen
150 bei Netflix, 2.500 bei Carvana, 750 bei Reef, jeweils 500 bei Noom und Avo, und so weiter und so fort. Und zusätzlich noch die Ankündigungen bei großen Unternehmen wie Coinbase oder Meta, künftig weniger neue Mitarbeiter:innen aufzunehmen. Der vor kurzem noch boomende Job-Markt im Tech-Bereich dreht sich aktuell in die umgekehrte Richtung. Anstatt massenhafter Hirings hört man immer öfter von Kündigungswellen und Plänen, weniger neue Menschen anzustellen.
Dieser Wende am Job-Markt vor allem im Silicon Valley sind starke Einbrüche bei Tech-Aktien vorangegangen. Auslöser ist die Zinswende in den USA, die Tech-Investments (die ja in der Regel Risiko-Assets sind) unattraktiver machen. Das hat nicht nur dazu geführt, das große Tech-Investoren wie Softbank oder Tiger Global Milliarden verloren haben, sondern auch, dass Tech-Werte an den Börsen eine steile Talfahrt hingelegt haben.
So haben etwa die Aktienkurse von Coinbase, Netflix, Caravana, Vroom oder Robinhood innerhalb des letzten Jahres zwischen 60 und 90 Prozent an Wert verloren. Hier die Kurse im Vergleich:
- Coinbase = Blau
- Netflix = Orange
- Carvana = Türkis
- Vroom = Gelb
- Robinhood = Violett
Nun sieht man in den Statistiken, dass die Kurve der Kündigungen im Tech-Bereich wieder deutlich nach oben zeigt. Unter Layoffs.fyi wird seit dem Beginn der Corona-Krise getrackt, wie viele Menschen bei Tech-Unternehmen vor die Türe gesetzt wurden. Die Entwicklung zeigt, dass die Kurve in den letzten Monaten wieder stark steigt – nach einer Phase der Erholung 2021. Hier die Entwicklung:
Allerdings zeigt sich am US-Arbeitsmarkt, dass dieser noch sehr stark ist. 2021 lag die Arbeitslosenquote bei rund 5,36 Prozent, für 2022 werden 3,5 Prozent prognostiziert. Allerdings stiegen die Erstanträge auf Arbeitslosengeld zuletzt wieder überraschend. Aufgrund der unsicheren Zukunftsaussichten werden vor allem jüngere Tech-Unternehmen, die gerade 2021 einen enormen Boom erlebten, aktuell besonders hart getroffen.