Nach Rechtsstreit: Versicherungsmakler und durchblicker.at einigen sich auf einen Vergleich
Im Mai 2017 ist das österreichische Vergleichsportal durchblicker.at der beiden Gründer Reinhold Baudisch und Michael Doberer vom Fachverband der Versicherungsmakler verklagt worden (Trending Topics berichtete). Der Web-Dienst, auf dem Nutzer unter anderem die Angebote verschiedener Versicherungen hinsichtlich Kosten und Leistung vergleichen können, würde „irreführende Dienstleistungen“ bereitstellen, lautete damals der Vorwurf. durchblicker.at böte nur „spärliche Vergleichsergebnisse“, weil nicht der gesamte markt abgebildet sei.
Jetzt aber haben sich die beiden Parteien außergerichtlich vergleichen. „Durchblicker hat auf unsere Vorwürfe konstruktiv reagiert und Änderungen in den Bereichen Statusklarheit und Beratungsdokumentation schnell und sauber umgesetzt, “ so Fachverbandsobmann Christoph Berghammer. „Aus Sicht des Fachverbands wurden damit zentrale Klagsinhalte aus der Welt geschafft und unsere Forderungen nach fairem Wettbewerb und Transparenz für den Konsumenten erfüllt.“
Gemeinsame Standards für Vermittlung von Versicherungsverträgen
„Die Versicherungswelt steht vor großen Veränderungen. Dass das manchmal zu Dissonanzen führen kann, ist klar. Unsere Gespräche haben aber gezeigt, dass beide Seiten ein gedeihliches Miteinander anstreben“, sagt Reinhold Baudisch, Geschäftsführer von durchblicker.at. Er hatte selbst rechtliche Schritte gegen den Fachverband in Erwägung gezogen, weil die Vorwürfe „falsch und rufschädigend“ gewesen seien. Jetzt will man aber intensiv kooperieren. Baudisch: „Deshalb soll jetzt ein gemeinsamer Anforderungskatalog definiert werden, der einen fairen Wettbewerb zwischen bestehenden und neuen Vertriebsformen sicherstellt.“
Alle Player im Markt stehen ab 2018 vor der Herausforderung, die Europäischen Versicherungsvertriebsrichtlinie (IDD) umsetzen zu müssen. Der Fachverband und durchblicker.at wollen für die Vermittlung von Versicherungsverträgen gemeinsame Standards entwickeln.