Mapping-Bericht

Nationale Strategie: Finanzminister Blümel will mehr Finanzbildung

Finanzminister Gernot Blümel. © BKA / Andy Wenzel
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Finanzminister Gernot Blümel will mehr Finanzbildung – für die österreichische Bevölkerung, selbstverständlich. Das sei „die beste Altersvorsorge“ und schaffe einen „Mehrwert für Gesellschaft und Wirtschaft“. Seit Mai 2020 laufe darum im BMF das „Projekt zur Erarbeitung einer nationalen Finanzbildungsstrategie“ für Österreich. Derzeit erarbeite man einen „Mapping-Bericht“.

Nationale Strategie gegen „vorhandene Lücken“

Ziel des Projekts sei es, „das Bewusstsein, die Finanzkompetenzen und das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger im Bereich Finanzbildung“ zu stärken. Außerdem soll das Projekt auch eine bessere Ressourcennutzung fördern, den Anleger- und Verbraucherschutz unterstützen, die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren im Bereich Finanzbildung erleichtern und zur Wirksamkeit von Finanzbildungsinitiativen in Österreich beitragen“, heißt es vom BMF. Mit dieser „nationalen Strategie“ sollen „die vorhandenen Lücken“ geschlossen werden, erklärt Finanzminister Blümel, Österreich solle so „weltweiter Vorreiter“ werden. „Die Österreicherinnen und Österreicher sollen in der Lage sein, gute Finanzentscheidungen zu treffen. Das hilft der individuellen Vorsorge und dem Standort“, so Blümel.

Unterschiede zwischen Bevölkerungsgruppen

Dabei helfen soll der „Mapping-Bericht“, der „bestehende nationale Finanzbildungsmaßnahmen und -aktivitäten“ in Österreich sammeln und „internationale Best Practices“ analysieren soll. Erarbeitet haben diesen Bericht namens „Finanzbildung in Österreich: Relevanz, Erkenntnisse und nationale Initiativen“ die OECD und das BMF. Er zeige unter anderem, dass das „Finanzwissen von Erwachsenen in Österreich im internationalen Vergleich überdurchschnittlich hoch“ sein soll, es aber „vor allem bei gewissen Bevölkerungsgruppen noch wesentliche Rückstände“ geben soll. Welche Bevölkerungsgruppen das sein sollen erwähnt das Finanzministerium nicht.

„Leider Tradition“

Auch die „Bereitstellungen von Finanzbildungsangeboten“ laufe unkoordiniert, die meisten Finanzbildungsinitiativen würden sich an junge Menschen in Schulen richten. Wichtig sei aber, „dass alle Zielgruppen Zugang zur Finanzbildung haben“. Bei der heutigen Pressekonferenz zum Thema waren auch Andreas Treichl, Aufsichtsratschef der Erste Stiftung und Bundesschulsprecherin Alexandra Bosek anwesend. Für Treichl ist „die mangelnde Finanz-und Wirtschaftsbildung in Österreich kein neues Phänomen“, das habe „leider Tradition“.

Und weiter: „Sie leistet aus meiner Sicht auch einen ordentlichen Beitrag dazu, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter aufgeht. Erfreulich ist, dass die Bereitschaft in den letzten Jahren – sowohl in der Politik, als auch in der Zivilgesellschaft – gestiegen ist, hier etwas zu unternehmen“. Angemerkt sei an dieser Stelle, dass die ÖVP in den letzten 14 Jahren den Finanzminister stellte und 2017 auch den an sich parteilosen Bildungsminister nominiert hat (mit einer kurzen Unterbrechung).

Ideenwettbewerb für Aktionsplan

Helfen soll nun jedenfalls auch ein Ideenwettbewerb mit dem Titel „Financial Literacy – Gemeinsam gestalten wir Finanzbildung in Österreich“. Ziel sei es, “ kreative Ideen von Schülerinnen und Schülern, Klassenverbänden und Jugendlichen sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern in den geplanten Aktionsplan einfließen zu lassen“. Die Einreichphase für den Ideenwettbewerb läuft noch bis 26.3.2021. Auf Basis des Berichts und der Ergebnisse des Wettbewerbs sollen dann „relevante Methoden, Inhalte und Formate für die österreichische Strategie“ sowie ein Aktionsplan erstellt werden.

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