Umsatzbasierte Finanzierung

Nect erhält 2,5 Millionen Euro Investment für digitale Identitätslösungen

Benny Bennet Jürgens ist Gründer und cEO des hamburger ID-Startups Nect. © Matthias Friel
Benny Bennet Jürgens ist Gründer und cEO des hamburger ID-Startups Nect. © Matthias
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Das ID-Startup Nect beschäftigt sich schon seit 2017 – vor der Covid-19-Pandemie – mit digitalen Identitätsverifikationen. Vier Jahre später wurde mit der Zertifizierung nach der EU-eIDAS-Verordnung ein Meilenstein erreicht. Jetzt erhielt Nect eine umsatzbasierte Investition von 2,5 Millionen Euro vom aus Wien stammenden Growth Investor Round2 Capital.

KI und Biometrie für sichere Identitätsverifikation

Gegründet wurde das Technologieunternehmen von Benny Bennet Jürgens, der Nect als die erste vollständig automatisierte, KI-gesteuerte Lösung für die digitale Identitätsverifikation beschreibt – komplett ohne menschliche Interaktion. Das Produktportfolio besteht aus drei Hauptlösungen: der Nect Wallet für digitale Identitäten, Nect Ident für die Identitätsverifikation und Nect Sign für qualifizierte elektronische Signaturen.

Der Prozess funktioniert so: Durch KI und Biometrie werden sichere, benutzerfreundliche und eIDAS-konforme Identitätsverifikations- und elektronische Signaturdienste bereitgestellt. Die Zertifizierung nach der eIDAS-Verordnung ist vor allem deshalb wichtig, da sie belegt, dass das automatisierte System dasselbe Vertrauensniveau wie eine physische Identitätsprüfung bietet. Anders ausgedrückt: Die KI-basierte Identifikationslösung soll damit den höchsten europäischen Standards für Sicherheit und Rechtsgültigkeit entsprechen.

Vor allem in Deutschland stark vertreten

Bis dato hat sich das Startup auf eine starke Marktpräsenz in Deutschland konzentriert und bedient verschiedene Branchen, darunter Banken, Versicherungen, Telekommunikation und die öffentliche Verwaltung. 12 Millionen Nutzer:innen hat man nach eigenen Angaben bereits für die digitalen Identitätslösungen via B2B2C gewonnen – etwa, um sich im Kundenportal einer Versicherung zu registrieren oder einen Mietvertrag zu unterschreiben.

Aktuell stammen die Business Kunden des Startups aus Deutschland, aber auch aus Österreich und Polen, wobei die User:innen für den digitalen Prozess der Identitätsfeststellung oder Signatur nicht in diesen Ländern zu Hause sein müssen. Das neu gewonnene Investment soll zur deutlichen Erweiterung des Zielmarkts beitragen.

Bennet sieht Vorteile der umsatzbasierten Finanzierung

Mit dem gewonnenen Investment möchte sich das Startup auf die internationale Expansion konzentrieren. Außerdem soll das Produktportfolio für Geschäftskunden weiterentwickelt und neue Geschäftsmodelle im Bereich Identity Wallets aufgebaut werden.

Bei der abgeschlossenen Finanzierungsrunde handelt es sich nicht um ein klassisches Investment, sondern laut Nect um eine nicht-verwässernde Finanzierungsform mit flexibler Rückzahlungsstruktur. Dabei wird den Gesellschaftern ermöglicht, die volle Kontrolle über das Unternehmen zu behalten.

Heißt: Es muss kein Eigenkapital abgegeben werden. Gleichzeitig soll das Startup in der Lage sein, neue Wachstumschancen zu ergreifen, seine Betriebsabläufe zu skalieren, Produktangebote weiterzuentwickeln und in neue Märkte zu expandieren.

Strategische Expansion und Marktpotenzial

Nect gibt an, dass der globale Markt für digitale Identitätsverifikation rasant wächst und vor allem durch die zunehmende Digitalisierung sowie strengere Regulierungsanforderungen angetrieben wird. Das Unternehmen möchte diese Chance nutzen und profitiert von seiner „etablierten Position im anspruchsvollen deutschen Markt“, um das Know-how für eine erfolgreiche internationale Expansion einzusetzen.

Das Geschäftsmodell von Nect ist bereits operativ profitabel, was auch ein wesentlicher Grund für das Investment von Round2 Capital gewesen ist. Darüber hinaus wurde das deutsche ID-Startup sowohl 2023 als auch 2024 von Deloitte als eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen Deutschlands ausgezeichnet.

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