Nein, Thomas Brezina wird vom Ministerium nicht als „Digitalisierungsbotschafter“ engagiert
Viele lieben seine Kinderbücher, viele lieben seine berühmte Erfindung Tom Turbo, und tausende Follower lieben seine Instagram-Stories: Ja, auch Thomas Brezina hat den Schritt aus der TV- und Buchwelt hinein ins Internet gemacht, und das außerordentlich sympathisch. Weil der ORF-Star diese Woche Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck besuchte, dachte sich die Tageszeitung „heute„, folgendes zu schreiben: Ministerin Schramböck überlege, den Kinderbuchautor zum „Digitalisierungs-Botschafter zu machen“.
Regelmäßiger Austausch
Nein, heißt es aus dem Ministerium. Man habe sich mit Brezina lediglich darüber unterhalten, wie man Kinder und Jugendliche stärker für Technik und Lehre begeistern könne. Doch Brezina – ähnlich wie ORF-Moderatorin Vera Russwurm – eine offizielle Stelle als Digitalisierungsbotschafter des Ministeriums anbieten zu wollen, stünde nicht zur Debatte.
„Wir tauschen uns regelmäßig mit unterschiedlichen Akteuren aus und für uns ist grundsätzlich jede Person, die Digitalisierung als Chance sieht, ein Botschafter für die Sache. Damit ist aber kein Vertrag oder sonstiges Engagement verbunden“, heißt es aus dem Ministerium. „Wir tauschen uns etwa auch mit Florian Gschwandtner oder Mic Hirschbrich aus und wir veranstalten neben Startup-Frühstücken regelmäßig Sounding Boards z.B. mit Investoren, Industrie- oder KMU-Vertretern, um spezifische Themen zu diskutieren.“
Begeisterung für Technik wecken
Mit Brezina habe man besprochen, wie man Kinder und Jugendliche stärker für Technik oder eine Lehre begeistern kann. „Je früher wir Interesse und Begeisterung für Technik wecken, umso weniger müssen wir im späteren Bildungsverlauf korrigieren. Thomas Brezina ist ein weltweit gefragter Kinderbuchautor und entwickelt Formate für das TV, daher ist seine Expertise spannend. Es ist wichtig nicht nur Meinungen aus dem eigenen Feld zu hören, sondern sich einen weiten Horizont zu bewahren“, so Digitalministerin Margarete Schramböck.
Warum die Story so große Wellen schlug? Die ORF-Moderatorin Russwurm wird Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein als offizielle Gesundheitskoordinatorin zur Seite stehen. Russwurm wird eine PR-Kampagne für bewusstere Ernährung und einen gesünderen Lebensstil bei Jugendlichen unter dem Titel „Mache den ersten Schritt“ begleiten. Der ORF prüft nun, ob das Engagement der Moderatorin mit ihrer Tätigkeit beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk vereinbar ist.
„heute“ mutmaßte da gleich, dass Brezinas Engagement durch ein Ministerium „das Ende für Tom Turbo im ORF“ bedeuten würde. Diese Gefahr ist nun wohl gebannt.