Neobroker: Bitpanda, Smartbroker, Trade Republic und Co im Vergleich
Scalable Capital, Trade Republic, Robinhood und neuerdings auch Bitpanda: Sogenannte Neo-Broker schossen in den letzten Monaten und Jahren wie die sprichwörtlichen Schwammerl aus dem Boden. Mittlerweile ist das Angebot auf eine stattliche Größe angewachsen, was es allerdings schwieriger macht, den Überblick zu behalten. Wir haben darum die wichtigsten Neo-Broker miteinander verglichen.
Neo-Broker: Traden unterwegs
Wer vor nicht allzu langer Zeit mit Wertpapieren handeln wollte, musste das zumindest am PC machen – und sich davor die Funktionsweise aneignen beziehungsweise eingehend mit der Materie beschäftigen. Das empfehlen wir auch heute noch, die Eintrittshürde in den Wertpapierhandel ist aber erheblich kleiner geworden: Die diversen Neo-Broker bieten allesamt Apps für die wichtigsten Smartphone-Betriebssysteme, der Handel passiert also „on the go“, von unterwegs und überall aus.
Unterschiede & Gemeinsamkeiten der Neo-Broker
Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern gibt es aber natürlich auch – die betreffen beispielsweise das Angebot und die Zielgruppe, vor allem aber die Kosten und die Voraussetzungen für die Eröffnung eines Kontos. Außerdem bieten beispielsweise Scalable oder Trade Republic Sparpläne an, in der Basis-Variante bei beiden sogar kostenfrei. Andere Broker verzichteten auf derartige Features. Zusammengefasst also: Wer mit dem Smartphone ETFs handeln will, sollte sich vorher überlegen, mit welcher Plattform das geschehen soll. Wir bieten Entscheidungshilfen.
Bitpanda
Mit dem 21. April 2021 ist auch das Wiener Krypto-Unicorn Bitpanda unter die Neobroker gegangen. Die Auswahl an Aktien und ETFs ist zu Anfang nicht so umfangreich wie bei der Konkurrenz, jedoch lockt Bitpanda mit Investitionen in Teilaktien. Kunden können schon ab einem Euro investieren.
Herkunft | Österreich |
Gründungsjahr | 2014 |
Zielgruppe | Bestehende Kunden und Aktienmarkt-Einsteiger |
Banklizenz | Eigene Lizenz |
Kosten | Keine Gebühren, aber Verrechnung von Spread zwischen 0 Prozent und 0,5 Prozent |
Voraussetzungen | Bitpanda-Konto, Einzahlung in Höhe von 25 Euro |
Handelsplätze | Lang & Schwarz |
Plattform | Desktop, iOS, Android |
Sparplan | Individueller Sparplan durch Bitpanda Savings |
Einlagensicherung | Bis zu 100.000 Euro pro Anleger |
Steuereinfach | Nein |
Scalable Capital
Laut eigener Aussage „Europas führende digitale Vermögensverwaltung“. Die Lizenz kommt über die Baader Bank, zwei Handelsplätze stehen zur Auswahl. Einen Sparplan gibt es auch, ebenso wie eine Einlagensicherung.
Herkunft | Deutschland |
Gründungsjahr | 2014 |
Zielgruppe | Junge Kleinanleger |
Banklizenz | Baader Bank |
Kosten | Flatrate von 2,99 Euro pro Monat (alle Trades kostenlos) / Free Broker: 0,99 Euro pro Trade |
Voraussetzungen | SEPA-Konto, Start ab 25 Euro, Einzelkäufe ab 250 Euro |
Handelsplätze | Xetra, Gettex |
Plattform | iOS, Android und Desktop |
Sparplan | Basisvariante kostenfrei, alle anderen 0,99 Euro pro Ausführung |
Einlagensicherung | Bis zu 100.000 Euro pro Anleger |
Steuereinfach | Nein |
Smartbroker
Vergleichsweise jung, setzt Smartbroker auf eine große Auswahl an Handelsplätzen und einen kostenlosen Sparplan. Die Einlagensicherung gibt es, als Lizenzpartner fungiert die DAB Bank.
Herkunft | Deutschland |
Gründungsjahr | 2019 |
Zielgruppe | Kleinanleger, die ein besonders breites Angebot erwarten |
Banklizenz | DAB Bank |
Kosten | Vier Euro bei Ordervolumen unter 500 Euro, ab 500 Euro kostenlos |
Voraussetzungen | Legitimierung durch PostIdent-Verfahren |
Handelsplätze | Deutsche Börsen, Lang & Schwarz, Tradegate, Quotrix und Xetra |
Plattform | Keine App, aber Handel auf dem Smartphone möglich |
Sparplan | Keine Gebühren, ab 25 Euro pro Ausführung, Ausführung monatlich, zweimonatlich, vierteljährlich oder halbjährlich möglich, über 280 sparplanfähige ETFs |
Einlagensicherung | Bis zu 90 Millionen Euro pro Anleger |
Steuereinfach | Nein |
Trade Republic
Die Berliner versuchen, mit günstigen Konditionen zu überzeugen. Es gibt kostenlose Sparpläne, keine Orderprovisionen und mehrere Handelsplätze. Trade Republik besitzt eine eigene Banklizenz.
Herkunft | Deutschland |
Gründungsjahr | 2015 |
Zielgruppe | Junge Kleinanleger |
Banklizenz | Eigene Lizenz, werden von Bundesbank und Bafin beaufsichtigt |
Kosten | Keine Orderprovision, aber ein Euro Fremdkostenpauschale |
Voraussetzungen | Kunden brauchen ein Smartphone mit iOS oder Android, müssen volljährig sein, brauchen SEPA-Bankkonto |
Handelsplätze | LS Exchange, Referenzmarkt XETRA, HSBC für Derivate |
Plattform | iOS, Android |
Sparplan | Kostenfrei, Sparrate ab 10 Euro |
Einlagensicherung | Bis zu 100.000 Euro pro Anleger |
Steuereinfach | Nein |
Justtrade
Justtrade bietet keine Sparpläne und ist derzeit auch nur in Deutschland nutzbar. 2019 gegründet, fungiert die Sutor Bank als Partner für die Lizenz.
Herkunft | Deutschland |
Gründungsjahr | 2019 |
Zielgruppe | Selbstentscheider, die keine Beratung wollen |
Banklizenz | Sutor Bank |
Kosten | Kein Orderentgelt, aber Mindestordervolumen von 500 Euro |
Voraussetzungen | Steuerlicher Wohnsitz in Deutschland, deutsche Staatsbürgerschaft |
Handelsplatz | LS Exchange und Quotrix |
Plattform | iOS, Android, Browser |
Sparplan | Nein |
Einlagensicherung | Bis zu 1,3 Millionen Euro pro Anleger |
Steuereinfach | Nein |
Nextmarkets
Sehr versteckte Informationen zu den Gebühren, an sich stellt Nextmarkets aber ein faires Angebot. Gehandelt wird nur bei gettex, die Einlagensicherung könnte auch höher sein. Dafür sind die Gebühren tatsächlich nicht vorhanden oder nur bei bestimmten Transaktionen fällig.
Herkunft | Deutschland |
Gründungsjahr | 2014 |
Zielgruppe | Privatanleger |
Banklizenz | eigene Lizenz |
Kosten | keine Gebühren |
Voraussetzungen | Video-Legitimierung, gültiger Ausweis |
Handelsplatz | Gettex |
Plattform | iOS, Android, Browser |
Sparplan | noch nicht |
Einlagensicherung | Bis zu 20.000 Euro pro Anleger |
Steuereinfach | Nein |
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Gratisbroker
Der Name schafft nicht unbedingt Vertrauen, auch Gratisbroker gehört aber zu den seriösen Angeboten. Ein Sparplan soll in Planung sein, existiert aber noch nicht. Es gibt derzeit auch nur einen Handelsplatz, dafür sind die Gebühren moderat – wenn das Ordervolumen passt. Sparpläne sollen in Arbeit sein.
Herkunft | Deutschland |
Gründungsjahr | 2018 |
Zielgruppe | Kleinanleger |
Banklizenz | Baader Bank |
Kosten | Keine Gebühren, aber Mindestordervolumen von 500 Euro |
Voraussetzungen | Video-Legitimierung, gültiger Ausweis |
Handelsplatz | Gettex |
Plattform | Keine App, aber auch auf dem Smartphone verwendbar |
Sparplan | Noch nicht, ist aber in Zukunft in Planung |
Einlagensicherung | Bis zu 100.000 Euro pro Anleger |
Steuereinfach | Nein |
Flatex.at
Die österreichische Variante soll der „Volksbroker“ werden. Auch diese Bezeichnung ist wohl ein wenig unglücklich gewählt, das Angebot passt aber. Auch Sparpläne sind verfügbar, Handelsplätze gibt es ebenfalls ausreichend.
Herkunft | Österreich |
Gründungsjahr | 2006 |
Zielgruppe | Will möglichst breites Publikum haben, laut CEO Frank Niehage soll Flatex “Volksbroker” werden |
Banklizenz | Eigene Lizenz, Flatex Bank |
Kosten | Keine Konto- und Depotgebühren, aber pro Order ab 5,90 Euro |
Voraussetzungen | Video-Legitimation |
Handelsplätze | Gettex, Xetra, Wien, Stuttgart Euwax, Frankfurt Zertifikate AG, Tradegate Exchange |
Plattform | Desktop, Smartphone, App “CFD2GO” für iOS und Android |
Sparplan | Ab Mindestbetrag von 50 Euro |
Einlagensicherung | Bis zu 100.000 Euro pro Anleger |
Steuereinfach | Ja |
BUX
BUX stammt aus den Niederlanden und ist der am schnellsten wachsende Neobroker Europas. Sogenannte „Zero Orders“ sind gebührenfrei, ebenso das Ein- und Auszahlen. Auch Verwaltungsgebühren gibt es keine. Einzig „Market Orders“ und „Limit Orders“ kosten einen Euro.
Herkunft | Niederlande |
Gründungsjahr | 2014 |
Zielgruppe | „neue Generation“ von Anlegern |
Banklizenz | DNB |
Kosten | provisionsfrei |
Voraussetzungen | SEPA-Konto, Open Banking |
Handelsplätze | – |
Plattform | iOS, Android und Desktop |
Sparplan | nein |
Einlagensicherung | Bis zu 100.000 Euro pro Anleger |
Steuereinfach | Nein |
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Robinhood
Der US-Broker ist auch hierzulande bekannt – kann allerdings derzeit nur in den USA verwendet werden. Ob und wann Robinhood nach Europa kommt, ist noch unklar.
Herkunft | USA |
Gründungsjahr | 2013 |
Zielgruppe | Junge Kleinanleger |
Banklizenz | Nein |
Kosten | Keine |
Voraussetzungen | US-Staatsbürgerschaft und US-Wohnsitz |
Handelsplatz | L&S Exchange |
Plattform | Desktop, iOS, Android |
Sparplan | Nein |
Einlagensicherung | Bis zu 1,25 Millionen Dollar pro Anleger |
Steuereinfach | Nein |
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Rechtliche Hinweise:
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