NeoCarbon: Speedinvest investiert abermals in Berliner Climate-Tech-Startup
Frisches Kapital für das Berliner Tech-Startup NeoCarbon, unter anderem aus Österreich: Speedinvest investiert abermals in das Startup, das Industriestandorte nachrüstet, um Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu entfernen. 3,2 Millionen Euro gibt es an Seed-Finanzierung, geleitet wird die Runde von RAISE Seed For Good, einem von RAISE Ventures betriebenen Seed- und Pre-Seed-Fonds. Speedinvest hatte die erste Finanzierungsrunde im Herbst 2022 geleitet (wir haben berichtet).
Geringere Kosten, mehr Akzeptanz
„Carbon Capture“ heißt das Stichwort, wenn es um NeoCarbon geht. Das deutsche Startup hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kohlenstoff abzuscheiden. Dafür nutzt man ungenutzte Abfallströme aus bestehender industrieller Infrastruktur, wie z.B. Abwärme aus Kühltürmen. Unternehmen sollen dadurch in der Lage sein, die Kosten und den Zeitaufwand für die Abscheidung von CO2 aus der Umgebungsluft „drastisch zu senken“, was wiederum die „Akzeptanz auf dem Massenmarkt“ fördern soll.
Laut NeoCarbon produzieren „hunderttausende von Industriestandorten in Europa“ überschüssige Wärme, die sie nicht nutzen können. Durch die Nachrüstung ihres Systems an diesen Standorten entfernt NeoCarbon Kohlendioxid aus der Umgebungsluft mit „wesentlich geringeren Kapital- und Betriebskosten“. Auch der Zeitaufwand für den Bau von Abscheidungssystemen reduziere sich durch das Nachrüsten erheblich.
3,2 Millionen Euro für NeoCarbon
Dafür gibt es nun 3,2 Millionen Euro. Die Finanzierungsrunde umfasst laut Speedinvest auch mehrere neue Angel-Investoren wie Christian Vollmann und Matthias Gotta, die die Privatinvestoren ergänzen, die sich im Sommer 2022 an der Pre-Seed-Runde des Unternehmens beteiligten. Der Fonds von RAISE Ventures widmet sich der „Finanzierung und Unterstützung von Europas zukünftigen Marktführern“ im Bereich verantwortungsbewusster Technologien und wird durch weitere Investitionen der ursprünglichen Geldgeber PT1 Proptech1 Ventures, Antler und eben Speedinvest ergänzt.
„Klimapotenzial ausschöpfen“
Die neue Finanzierung soll die Einführung von NeoCarbon-Anlagen an Kundenstandorten durch den Aufbau eines Betriebsteams beschleunigen und die Fertigstellung der ersten großtechnischen Abscheidungsanlage ermöglichen. Die soll NeoCarbons firmeneigene Reaktortechnologie nutzen, die die Abscheidungskosten „erheblich senken“ werde.
René Haas, CEO von NeoCarbon, sagt: „Die Klimakrise verursacht jedes Jahr mehr greifbare und kostspielige Schäden. Daher drängen Experten aus der führenden Klimaforschung wie dem IPCC jetzt auf Maßnahmen, um die Kohlendioxidabscheidung so schnell wie möglich zu steigern. NeoCarbon ist ein zentraler Akteur dieser wirkungsvollen Mission, und mit unserer ersten Anlage, die in den kommenden Monaten an einem Industriestandort eines unserer Partner eingeführt wird, beginnen wir, die greifbaren Auswirkungen unseres Unternehmens zu sehen. Wir müssen diese Einführung beschleunigen, und die Seed-Runde wird uns in die Lage versetzen, besser und schneller auf die Nachfrage zu reagieren, um das Klimapotenzial von NeoCarbon auszuschöpfen.“
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