Netflix setzt verstärkt auf KI

Netflix nutzt zunehmend Künstliche Intelligenz, um Produktionskosten zu senken, insbesondere bei Spezialeffekten. Der Einsatz ist höchst umstritten, viele in der Filmbranche befürchten negative Auswirkungen auf Kreativität und Arbeitsplätze.
Laut Netflix-Co-Chef Ted Sarandos sei KI etwa beim Film „Pedro Paramo“ verwendet worden, um visuelle Effekte effizienter umzusetzen. Die gesamte Produktion habe so viel gekostet wie früher allein die Verjüngung von Robert De Niro in dem 2019 veröffentlichten Kriminalfilm „The Irishman“, bei der ältere, weniger ausgereifte Technik zum Einsatz kam.
Urheberrechtliche Fragen
Die Technologie erinnert dabei an Text-KI wie ChatGPT, nur dass hier ganze Bildwelten generiert werden. Neben Effekten kommt KI auch bei der Vorbereitung von Dreharbeiten zum Einsatz. Auch können digitale Werkzeuge etwa Lichtverhältnisse oder Umgebungen verändern – ganz ohne Kameraeinsatz. Das spart Zeit und Geld und ermöglicht neue kreative Spielräume.
Dennoch ist der KI-Einsatz umstritten: Die Software basiert auf riesigen Mengen an bereits existierendem Filmmaterial, was urheberrechtliche Fragen aufwirft. Zudem fürchten viele Filmschaffende um ihre Jobs. Die Sorge, durch KI ersetzt zu werden, war einer der Auslöser für die jüngsten Streiks von Drehbuchautor:innen und Schauspieler:innen in Hollywood.
Branche zwischen Fortschritt und Arbeitsplatzsicherung
Während Kritiker:innen vor negativen Folgen für Kreativberufe warnen, sieht Star-Regisseur James Cameron in der KI einen möglichen Rettungsanker für Blockbuster. Um das Genre mit seinen aufwendigen Effekten zu erhalten, müssten die Produktionskosten drastisch sinken.
Man müsse man die Produktionskosten halbieren, so Sandros. Er meint außerdem, er sehe noch bessere Aussichten, wenn man die Filme dadurch „zehn Prozent besser“ machen könnte.
Der zunehmende KI-Einsatz dürfte die Filmbranche nachhaltig verändern – nicht nur technisch, sondern auch sozial und wirtschaftlich.
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