Ukraine-Konflikt

Netflix und TikTok stellen ihre Dienste in Russland ein

Netflix-Logo © Alexander Shatov on Unsplash
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Der blutige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine lässt immer mehr internationale Tech-Unternehmen die Flucht aus dem Aggressor-Land ergreifen. So hat in der vergangenen Woche unter anderem Musikstreaming-Riese Spotify sein Büro in Russland geschlossen (Trending Topics berichtete). Damit hat der Exodus jedoch bei Weitem nicht aufgehört, denn jetzt stellen Netflix und TikTok ihre Dienste in Russland zumindest vorübergehend ein.

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Netflix stoppt Produktion von vier russischen Serien

Der Streaming-Dienst Netflix hatte laut CNBC schon zu Anfang der Invasion Projekte und Akquisitionen in Russland gestoppt. Es befanden sich vier russischsprachige Serien in Produktion und Postproduktion. Netflix weigerte sich auch, die russischen Vorschriften für die Ausstrahlung von Nachrichtensendungen einzuhalten. Nun macht das Unternehmen endgültig den Schlussstrich. „Angesichts der Umstände vor Ort haben wir beschlossen, unseren Dienst in Russland einzustellen“, sagte ein Sprecher am Sonntagnachmittag.

Für Netflix ist dieser Schritt jedoch vermutlich nicht besonders schmerzhaft. Der russische Markt macht einen relativ kleinen Anteil an den Gesamtzahlen der Streamingplattform aus. Das Unternehmen hat knapp eine Million Abonnent:innen in Russland. Verglichen mit den 222 Millionen zahlenden Mitgliedern weltweit dürfte dieser Verlust geschäftlich zu verkraften sein. Nicht nur beim Streaming, sondern auch bei Filmen wird Russland nun ausgegrenzt. Disney kündigte Anfang letzter Woche an, alle Filmstarts in dem Land zu pausieren. Warner Bros., Sony, Paramount Pictures und Universal folgten.

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TikTok-Rückzug Reaktion auf neues „Fake News-Gesetz“

Einen anderen Hintergrund hat der Stopp der Dienste von TikTok in Russland. Neue Video-Uploads und Livestreams auf seiner App setzt das Unternehmen ab jetzt dort aus. Laut The Verge erfolgt dieser Schritt als Reaktion auf ein „Fake News-Gesetz“, das Präsident Wladimir Putin vergangene Woche unterzeichnet hat. Dieses Gesetz sieht Geldstrafen oder bis zu 15 Jahre Haft für die Verbreitung „falscher Informationen“ über das russische Militär oder für die öffentliche Forderung nach Sanktionen gegen Russland vor.

„Angesichts des neuen russischen Fake News-Gesetzes haben wir keine andere Wahl, als Livestreaming und neue Inhalte für unseren Videodienst auszusetzen, während wir die Auswirkungen dieses Gesetzes auf die Sicherheit prüfen“, heißt es von TikTok. „Unser In-App-Nachrichtendienst wird davon nicht betroffen sein.“ Russland geht derzeit generell hart gegen soziale Plattformen und ausländische Medien vor. So hat die Regierung mittlerweile Facebook gesperrt, den Zugang zu Twitter eingeschränkt und den Zugang zu BBC-Nachrichtenseiten unterbunden.

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