Stromversorgung

Netzausbau für Ökostrom wird Milliarden kosten

Windkraft, Erneuerbare Energie, Windrad, Windräder, Österreich
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In den kommenden Tagen wird die türkis-grüne Regierung mit dem Entwurf zum Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG) den Weg für den Ausbau erneuerbarer Energie in Österreich bereiten. Das erklärte Ziel: 100 Prozent Ökostrom bis 2030 und 100 Prozent erneuerbare Energie bis 2040. Für diese Ziele sind aber nicht nur Investitionen in den Ausbau von Fotovoltaik, Windenergie und Wasserkraft notwendig. Um die Energiewende stemmen zu können, müssen auch die Netze ausgebaut werden, appellieren die Stromversorger.

Um das Ziel bis 2030 zu erreichen, den Strombedarf in Österreich zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen zu decken, sollen diese um 27 Terawattstunden ausgebaut werden – ungefähr der gesamte Stromverbrauch der Dänemark. Strom aus Sonne, Wind und Wasser unterliegt allerdings stärkeren Schwankungen, die ausgeglichen werden müssen. Der Interessenverband „Oesterreichs Energie“ rechnet mit einer saisonal bedingten Überproduktion von 11 Terawattstunden im Sommer. Gleichzeitig würden Energiegemeinschaften, in denen Energie mit Kleinanlagen regional erzeugt und verbraucht wird, sowie E-Mobility eine Belastung für die Netze darstellen.

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18 Milliarden Euro für Netzausbau

„Die Netze müssen moderner und digitaler werden, um damit die Kosten für Ausgleichsmaßnahmen zu reduzieren und die Sicherheit unserer Versorgung weiterhin zu garantieren“, sagt Oesterreichs-Energie-Präsident Michael Strugl. Einer aktuellen Studie der Österreichischen Energieagentur (AEA) zufolge seien für die „Modernisierung und Digitalisierung der Netze“ Investitionen in der Höhe von 18 Milliarden Euro notwendig.

Gaskraftwerke stabilisieren Stromsystem

Auch der Stromnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG) sieht dringenden Handlungsbedarf, denn schon die Rückgänge beim Stromverbrauch in der Zeit des Corona-Lockdowns bei gleichzeitig hoher Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen habe Probleme bereitet: „Wir haben ein massives Problem. Wir stabilisieren aktuell das Stromsystem indem wir Gaskraftwerke in Österreich hochfahren. Das ist so, als hätten wir ein modernes E-Auto und müssten einen Benzinmotor einbauen, der uns beim Fahren unterstützt. Das ist nicht nur grotesk das ist auch teuer. Die ‚Tankrechnung‘ macht in diesem Jahr bereits rund 100 Millionen Euro aus. Das sind die Kosten, die wir heuer für das Starten und Fahren der Gaskraftwerke benötigt haben. Erneuerbare Energie ist ohne Netzausbau ein Lippenbekenntnis“, sagt Gerhard Christiner, technischer Vorstand der APG.

Theoretisch sei eine vollständige Stromversorgung in Österreich bereits jetzt gelegentlich möglich, es scheitere aber an den Netzen, meint die APG: „Die Leitungen dazu fehlen. Diese Stromnetze sind aber dringend notwendig. Denn schon alleine durch die Dekarbonisierung von Wirtschaft und Industrie wird der Strombedarf in den nächsten Jahren steigen“, sagt Christiner.

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