Neue Dach-Windanlage soll um 50 Prozent effizienter sein als Solarpanele
Windkraftanlagen müssen nicht immer große Windräder sein, die viel Platz verbrauchen. Im kleineren Maßstab gibt es auch Alternativen, die wesentlich platzsparender Wind zu sauberem Strom machen. Ein Beispiel dafür ist das polnische Startup Panel Wiatrowy, dessen Anlagen als Gartenzäune fungieren können (wir berichteten). Nun hat das US-Unternehmen Aeromine Technologies eine neue blattlose Windanlage patentieren lassen, die sich auf Dächern platzieren lässt. Nach Angaben der Firma soll sie bei gleichen Kosten 50 Prozent mehr Energie erzeugen als Solaranlagen auf Dächern.
Panel Wiatrowy: Startup macht Gartenzäune zu Windkraftanlagen
Kombination mit Solaranlage möglich
Die Windanlage nutzt laut pv magazine eine Aerodynamik, die den Tragflächen eines Rennwagens ähnelt. Mit ihr soll sie den Luftstrom eines jeden Gebäudes einfangen und verstärken können. Die Anlage soll etwa zehn Prozent des Platzes brauchen, den Solarzellen benötigen, und rund um die Uhr Energie erzeugen. Laut Aeromine ist das patentierte System im Gegensatz zu herkömmlichen Windturbinen unbeweglich und praktisch geräuschlos.
Ein Aeromine-System besteht in der Regel aus 20 bis 40 Einheiten, die am Rand eines Gebäudes in der vorherrschenden Windrichtung installiert werden. Nach Angaben des Unternehmens kann die Einheit die Energiespeicherkapazität, die zur Deckung des Energiebedarfs eines Gebäudes erforderlich ist, minimieren und bei allen Wetterbedingungen Energie erzeugen. Da die Anlage nur wenig Platz auf dem Dach beansprucht, soll es möglich sein, sie mit einer Solaranlage auf dem Dach zu kombinieren. Damit soll sie den Weg zur Dekarbonisierung und Energieunabhängigkeit weiter ebnen.
Deutscher Chemiekonzern BASF beteiligt sich an Mega-Offshore-Windpark von Vattenfall
Chemiekonzern BASF testet Windanlage in Texas
„Dies ist ein entscheidender Schritt, der dem schnell wachsenden Markt der Stromerzeugung auf Dächern einen neuen Wert verleiht und Unternehmen dabei hilft, ihre Ziele in Bezug auf Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit mit einer bisher ungenutzten dezentralen erneuerbaren Energiequelle zu erreichen“, sagt David Asarnow, CEO von Aeromine. „Aeromines firmeneigene Technologie bringt die Leistung der Windenergie auf den Markt der Vor-Ort-Stromerzeugung und mildert damit die Einschränkungen, die durch sich drehende Windturbinen und weniger effiziente Solarmodule entstehen.“
Der deutsche Chemiekonzern BASF testet derzeit das Aeromine-System in einer Produktionsanlage im US-Bundesstaat Michigan. Die patentierte Technologie wurde durch gemeinsame Forschung mit den Sandia National Laboratories und der Texas Tech University validiert. BASF setzt schon länger stark auf Investitionen in Erneuerbare Energien, speziell in Windkraft. Erst letztes Jahr hat sich der Konzern an einem Mega-Offshore-Windpark vor der Küste der Niederlande beteiligt, den der schwedische Energiekonzern Vattenfall baut (wir berichteten).