Neuer europäischer Stablecoin EURT soll im Herbst starten
Während die an den US-Dollar gebundenen Stablecoins vergleichsweise riesig sind, gibt es nur eine Handvoll Stablecoins, die den Preis des Euro abbilden. Und wer sie nutzen will, landet zuerst bei einem Unternehmen, bei dem mehr als fraglich ist, ob dessen Euro-Stablecoin EURt 2025 unter der MiCA-Regulierung noch in der EU angeboten werden darf.
In dieser heißen Phase des Markt treten nun die beiden Unternehmen Next Generation mit Sitz in Frankreich und das irische E-Geld-Institut (EMI) Decta Limited auf den Plan. Ihr Plan: Sie wollen im Oktober, zuerst auf der Stellar-Blockchain, ihren EURT veröffentlichen – eben ein Stablecoin für den Euro, mit der EMI-Lizenz von Decta.
„Der EURT wird als Stablecoin auf Blockchain-Plattformen verwendet und erleichtert Transaktionen auf schnelle, transparente und kostengünstige Weise“, heißt es seitens der Projektmacher. „Die Reserven für den EURT werden bei zugelassenen europäischen Banken hinterlegt. Beide emittierenden Unternehmen werden regelmäßig von einem der größten Wirtschaftsprüfer geprüft. Da DECTA eine Gesellschaft mit E-Money-Lizenz ist, erstattet sie außerdem regelmäßig Bericht an die irische Zentralbank und gewährleistet so Transparenz und die Einhaltung der Vorschriften.“
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E-Money-Lizenz als Vorteil
EURT soll eine Schlüsselrolle im geplanten Payment-Netzwerk von Next Generation spielen, aber auch auf allen gängigen Exchanges zu nutzen sein. Next Generation ist ein Fintech-Unternehmen mit Sitz in Frankreich, das im Mai 2024 gegründet wurde. Es ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der in Privatbesitz befindlichen, im Vereinigten Königreich ansässigen E-Ventures, die wiederum der Hauptanteilseigner des französischen Fintechs Tempo France ist. Tempo France ist im Geldtransfer-Geschäft unterwegs, wo ein Stablecoin sicher Sinn machen kann, um teure Überweisungen günstiger zu machen.
Durch die Lizenz von Decta als E-Money-Anbieter rechnet man sich bei den beiden Partnern nun einen Vorteil gegenüber anderen Anbietern von Euro-Stablecoins aus, die aus dem Ausland in den Euroraum hineinwirken – wie eben Tether. Dessen größter Mitbewerber Circle aus den USA hat sich in Frankreich eine E-Money-Lizenz geholt, um damit seine Stablecoins USDC und ERUC in der EU unter MiCA reguliert anbieten zu können.