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Neuer SDG-Report für Österreich zeigt Bio-Boom und CO2-Rückgang

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Ein neuer SDG-Report der Statistik Austria liefert eine erste Einschätzung, wie sich die Coronakrise 2020 auf die Entwicklung der „Sustainable Development Goals“ der Vereinten Nationen auswirkt. Im Vergleich zu dem nationalen Indikatorenbericht vom Mai, wurden nun auch aktuelle Daten aus dem Jahr 2019 eingearbeitet.

Die Coronavirus-Krise hat in Österreich demnach bisher vor allem Auswirkungen in der Lebensmittelproduktion, dem Energieverbrauch, dem Wirtschaftswachstum oder den Treibhausgas-Emissionen gehabt – große Auswirkungen sind vor allem mittel- und langfristig auf die Entwicklung der SDGs in Österreich nicht zu erwarten.

Bio-Boom im Krisenjahr

Das Krisenjahr brachte in Österreich einen Bio-Boom bei Lebensmitteln. Im ersten Halbjahr wurden um 14,4 Prozent mehr frische Bio-Lebensmittel gekauft als im gleichen Zeitraum 2019, wodurch sich ein Wertzuwachs von 20 Prozent ergeben habe. Das ist eine gute Nachricht für die Entwicklung eines Unterpunktes des SDGs 2 „Kein Hunger“ – allerdings steht Österreich in diesem Bereich ohnehin überdurchschnittlich da: Der Anteil der biologisch bewirtschafteten Fläche hat sich von 18,4 Prozent im Jahr 2010 auf 24,7 Prozent im Jahr 2019 gesteigert. Der EU-Schnitt liegt bei 7,5 Prozent, Österreich liegt an der Spitze gefolgt von Schweden und Estland mit jeweils über 20 Prozent.

Hier geht es zu dem Bericht „Agenda 2030 – SDG-Indikatorenbericht Update 2019 und COVID-19 Ausblick“. 

Weniger Energieverbrauch

Kurzfristige Erleichterung dürfte die Krise bei den SDGs 7 (Energie), 11 (Nachhaltige Städte) und 13 (Klimaschutz) bringen. Beim „energetischen Endverbrauch“, also die Energie, die wir für Haushalte, Industrie und Verkehr aufwenden, liegt Österreich eigentlich konstant über dem Zielwert. 2019 lag der Energieverbrauch bei 1.140 Petajoule, der Grenzwert zur Erreichung der Ziele liegt bei 1.050 Petajoule.

Der Straßengüterverkehr ist im 2. Quartal 2020 um 14,6 Prozent unter dem Wert desselben Quartals 2019 gelegen, heißt es in dem Bericht. Für den Gesamtenergieverbrauch 2020 gibt es aber noch keine aussagekräftigen Werte, ein Hinweis könnte aber der starke Rückgang beim Stromverbrauch im März, April und Mai sein, der vor allem durch Industrie und Gewerbe verursacht wurde.

Corona-Krise: Weniger Verkehr, trotzdem viel Feinstaub

Mehr Müll, aber weniger Emissionen

Gleichzeitig stieg der Stromverbrauch in den Haushalten und dort wurde auch deutlich mehr Müll verursacht, so der Bericht. Das erhöhte Aufkommen an Kunststoffmüll könnte Auswirkungen auf das SDG 14 (Meere, Leben im Wasser) haben.

In den Städten (SDG 11)  ist die Schadstoffbelastung in der Krise gesunken und ganz allgemein wird ein deutlicher Rückgang der Treibhausgasemissionen erwartet. Das WIFO schätzte diesen im Mai auf minus 7,1 Prozent, rechnete damals allerdings mit einem BIP-Rückgang von 5,2 Prozent – die aktuelle BIP-Prognose liegt bei minus 6,8 Prozent. 2019 lagen die Emissionen laut Umweltbundesamt bei 80,4 Millionen Tonnen CO2, was zwar weniger ist als 2010, allerdings ein Anstieg seit 2015 mit Ausnahme des Jahres 2018, als die Emissionen witterungsbedingt zurück gingen.

„Desaster“: Österreichs CO2-Emissionen sind 2019 schon wieder gestiegen

Rückgang genügt nicht

Der Emissions-Rückgang, der für 2020 Pandemie-bedingt erwartet wird, genügt laut dem aktuellen Bericht nicht für einen positiven Trend: „Trotz des Rückgangs der Emissionen wird durch Einbeziehung des Ziels für 2020 (47,8 Mio. Tonnen CO2‑Äquiv.) bei der Trendbewertung eine „unzureichende Entwicklung in Richtung des Zielwerts“ festgestellt“.

Die Autoren des SDG-Berichts rechnen durch die Krise auch mit negativen Auswirkungen auf die SDGs 5 (Geschlechtergleichstellung) und 10 (Ungleichheiten), da sowohl Frauen, als auch Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit und niedrigem Bildungsabschluss von Lockdown, Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrise härter getroffen wurden.

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