Neuer WKO-Leitfaden zeigt Social Entrepreneurs den richtigen Weg
Social Entrepreneurs stellen sich mit ihren Geschäftsmodellen Herausforderungen wie der Klimakrise, Bildung oder Armut. Dabei gründen sich viele junge Unternehmen aus der Erkennung eines Bedarfes heraus. Diese „Missionsgetriebenheit“, die jene Gründer:innen oft ausmacht, ist der Antrieb für die Gründung und das Fortbestehen des Startups. Gleichzeitig sind sie aber sehr wohl profitorientiert und stehen damit nicht selten vor Herausforderungen. Das hat auch das Gründungsservice der Wirtschaftskammer Österreich erkannt. Kürzlich veröffentlichten sie daher einen Gründungsleitfaden, der sich direkt an Social Entrepreneurs richtet. Damit können die Herausforderungen des Startup-Alltages überwunden werden.
Lokale Unterstützung finden
Wie erstelle ich einen Businessplan, welche rechtlichen Schritte muss ich in welcher Reihenfolge tätigen, welche Eigenschaften machen mich zum/r Gründer:in? Die Antworten auf diese Fragen zu finden ist nicht immer einfach. Unterstützung dabei gibt es von den Gründerservices der Wirtschaftskammern Österreichs. Sie helfen sowohl bei der ersten Planung, als auch bei der Umsetzung und Gründung, bis zu der Zeit danach. In jedem Bundesland sind Beratungsstellen rund um das Thema Gründen eingerichtet. Österreichweit sind es 90 Bezirksstellen, die Services anbieten. Aber auch telefonisch oder per Skype sind die Mitarbeiter:innen innerhalb der Öffnungszeiten erreichbar. Denn manche Fragen benötigen schnellstmöglich eine Antwort.
Seit Juni 2021 ist nun auch der erste Gründerleitfaden speziell für Social Entrepreneurs der Wirtschaftskammer Österreich veröffentlicht. Die Autor:innen des Heftes dürften dabei in der Szene wohlbekannt sein. So waren Lena Gansterer und Werner Krendl vom Impact Hub Vienna an der Erarbeitung beteiligt. Der Impact Hub Vienna ist eine Gemeinschaft aus Gründer:innen, Kreativen, Investor:innen, etablierten Unternehmen und NGOs, welcher all die genannten Charaktere in Form von Startup-Accelerator-Programmen oder Partnerschaftsprogrammen miteinander verbindet. Somit bringen die beiden Autor:innen genau die Expertise dazu mit, welche Social Entrepreneurs wollen und brauchen. Der Leitfaden ist nicht nur ein hilfreicher Begleiter, sondern stammt außerdem direkt aus dem Herzen der österreichischen Impact-Szene.
Hier geht es direkt zum Leitfaden!
Hilfe aus der Praxis
Das zeigt sich auch im Inhalt des Leitfadens. Auf 62 Seiten in fünf Kapiteln findet sich eine Schritt für Schritt-Anleitung für den Start des perfekten Social Entrepreneurship. Dabei wird zunächst klar definiert, was ein Social Entrepreneurship ist und wer genau die Personen sind, welche hinter dieser Art der Startup-Gründung stehen. Das zweite Kapitel geht dann einen Schritt weiter und führt die Leser:innen von der Idee eines Social Entrepreneurship, bis hin zur Gründung und Finanzierung.
Dabei stehen vor allem Stimmen aus der Praxis im Vordergrund. So ist der Leitfaden gespickt mit Erfahrungswertem von einigen der erfolgreichsten Social Businesses Österreichs. In sechs Case Studies berichten persönlich und ehrlich Social Entrepreneurs aus ganz verschiedenen Branchen von ihrem Weg. Mit dabei sind unter anderem die Startups Markta, Erdbeerwoche und Helios. Untermauert wird dabei, wie divers Social Entrepreneurs sind, aber auch, welche Schwierigkeiten von vornherein umgangen werden können.
Wie messe ich Erfolg?
Darüber hinaus gibt der Leitfaden Antworten auf die wohl zentralste Frage: Wie kann der Erfolg eines Social Entrepreneurships gemessen werden? Anders als bei kommerziellen Startups, spiegelt sich jener nicht nur in den wirtschaftlichen Kennzahlen wider. Von daher finden sich auf den mehr als sechzig Seiten auch Anweisungen dazu, wie Impact gemessen werden kann. Erstellt wurde der Leitfaden im Rahmen des Interreg-CE-Projektes TASKFORCOME.
Abschließend ist zu sagen: die Gründung eines Startups ist immer mit Risiken verbunden, welches der erste Gründerleitfaden speziell für Social Entrepreneurs auch nicht mindern kann. Aber, indem die Gründer:innen den Leitfaden lesen, sind sie sich diesen noch mehr bewusst. Und können so Höhen und Tiefen auf dem Weg zum erfolgreichen Social Entrepreneurship besser meistern.