AKV und KSV

Neuro Socks: 2M2M-Startup muss Insolvenz anmelden

Da war die Welt noch in Ordnung: Wolfgang Cyrol und Hans Enn präsentieren Neuro-Socks im Jahr 2019 bei "2 Minuten 2 Millionen" © Gerry Frank
Da war die Welt noch in Ordnung: Wolfgang Cyrol und Hans Enn präsentieren Neuro-Socks im Jahr 2019 bei "2 Minuten 2 Millionen" © Gerry Frank
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Spezielle Socken, die positive gesundheitliche Auswirkungen für den oder die Träger:in mitbringen – das war das Konzept der Neuro Socks, die vor rund zwei Jahren für Aufmerksamket sorgten. Am gestrigen Montag musste die gleichnamige GmbH Insolvenz anmelden.

Ein eingewobenes Muster in die Socken sollte Wohlbefinden und Stabilität bringen sowie Schmerzen lindern. Mit dieser Idee trat Gründer Wolfgang Cyrol so 2019 in der Startup-Show 2 Minuten 2 Millionen auf – und bekam prompt ein Investment von Katharina Schneider (wir haben berichtet). Die Socken wurden zum Erfolgsmodell, waren bei Mediashop gelistet und brachten Millionenumsätze.  Schon damals gab es allerdings auch Kritik an den Socken, was 2022 in einer Klage des VKI mündete.

VKI gegen Neuro Socks

Der Verein für Konsumenteninformation gewann damals das Verfahren gegen Neuro Socks. Davor hatte der VKI im Auftrag des Sozialministeriums das Unternehmen wegen „irreführender Werbung mit gesundheitsbezogenen Angaben“ geklagt. Das Landesgericht Wiener Neustadt gab dem VKI Recht. „Kunden würden die Angaben so auffassen, dass die Produkte eine arzneimittelgleiche Wirkung hätten, indem sie etwa die Verwendung von Schmerzmitteln überflüssig machen. Derartige gesundheitsbezogene Aussagen seien nur zulässig, sofern sie sich auf allgemein anerkannte wissenschaftliche Nachweise stützen“, erklärte der VKI damals.  Gründer Cyrol erklärte dazu, Kritiker hätten das Prinzip von Neuro-Socks einfach nicht richtig verstanden, sah das aber nicht als Problem: „Wir nutzen jeden Tag viele Dinge, die wir nicht verstehen“, erklärte er damals.

6,2 Millionen Euro Passiva

Wie dem auch sei: Seit gestern ist die Neuro Socks GmbH in Insolvenz. 6,2 Millionen Euro betragen die Passiva, rund 1,2 Millionen Euro die Aktiva. 16 Gläubiger:innen und zwei Mitarbeiter:innen sollen von der Insolvenz betroffen sein. Angestrebt wird eine Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung, das Unternehmen soll also weiterhin bestehen bleiben. „Aufgrund einer Unterlassungsklage der Werbung mit gesundheitsbezogenen Angaben wurden die Fernsehwerbungen eingestellt und mussten seit diesem Zeitpunkt Umsatzrückgänge hingenommen werden“, heißt es beim AKV zur Ursache der Insolvenz.

Neuro Socks: Startup-Produkt verliert Klage wegen „irreführender Werbung“

 

 

 

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