USA

New York Times verklagt OpenAI und Microsoft auf Milliardenschaden durch Content-Klau

Sam Altman (OpenAI) und Satya Nadella (Microsoft). © Microsoft
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Es hat sich angekündigt: Die New York Times hat Klage gegen den ChatGPT-Macher OpenAI und dessen Großinvestor Microsoft eingereicht. Es geht darum, dass für das Training der ChatGPT zugrunde liegenden Large Language Models (LLMs) urheberrechtlich geschützte Artikel einer der renommiertesten Zeitungen der Welt ohne Zustimmung verwendet worden seien. Ohne eine konkrete Summe zu nennen, spricht die Anklageschrift von „Milliarden von Dollar
gesetzlichem und tatsächlichem Schadenersatz“.

Die New York Times schließt sich damit einer Reihe von Copyright-Klagen gegen aufstrebenden AI-Unternehmen an, bei denen es immer um den Content der Medienfirmen geht, die ihre Inhalte missbraucht sehen, damit AI-Modelle trainiert werden. Zuvor etwa ging bereits Getty Images im Fotobereich gegen Stability AI vor, weil für das Anlernen des Bild-Generators Stable Diffusion etwa 12 Mio. urheberrechtlich geschützte Bilder (teilweise mit Wasserzeichen) durch Stability AI verwendet wurden.

Die New York Times sieht nun Millionen seiner Artikel durch OpenAI missbraucht. „Die Werkzeuge der Beklagten für generative künstliche Intelligenz („GenAI“) stützen sich auf großsprachige Modelle („LLM“), die durch das Kopieren und Verwenden von Millionen von urheberrechtlich geschützten Nachrichtenartikeln, ausführlichen Recherchen, Meinungsbeiträgen, Rezensionen, Ratgebern und mehr der Times erstellt wurden. Während die Beklagten in großem Umfang aus vielen Quellen kopierten, legten sie bei der Erstellung ihrer LLMs besonderen Wert auf die Inhalte der Times – ein Zeichen für ihre Vorliebe, den Wert dieser Werke anzuerkennen“, heißt es in der Klageschrift wörtlich.

New York Times will OpenAI wegen Content-Scraping verklagen

New York Times sieht sich durch ChatGPT bedroht

Die NYT würde durch ihren Journalismus demokratiepolitisch essenzielle Dienste, nämlich Informationen, unter hohen Risiken und Kosten produzieren – und OpenAI würde diese Inhalte einfach ungefragt verwenden, um damit einen Service anzubieten, der die Fähigkeit der Times, diesen Dienst anzubieten“, bedrohe. Sprich: ChatGPT schreibt auch basierend auf NYT-Inhalten für seine User Artikel.

Auch Microsoft, das bekanntermaßen mehr als zehn Milliarden Dollar in OpenAI investierte und seine GPT-Technologien quer durch seine Services (Windows, Office365, Azure, Bing) verbaute, wird durch die Klage ins Visier genommen. „Durch Microsofts Bing Chat (kürzlich in „Copilot“ umbenannt) und OpenAIs ChatGPT versuchen die Beklagten, die massiven Investitionen der Times in ihren Journalismus auszunutzen, indem sie sie ohne Erlaubnis oder Bezahlung für die Entwicklung von Ersatzprodukten verwenden“, heißt es weiter.

AP und Axel Springer haben Deals mit OpenAI

Zur Stunde gibt es noch keine Reaktionen seitens Microsot und OpenAI auf die Klage, in der es um Milliarden-Schäden gehen soll. Laut New York Times hätte man sich seit Monaten darum bemüht, in Verhandlungen eine Einigung zu der Nutzung ihrer Inhalte durch die beklagten Unternehmen zu finden – auch mit Google, Meta und Apple hätte man das geschafft. Allerdings nicht mit OpenAI und Microsoft, weswegen man nun die Klage am United States District Court for the Southern District of New York eingereicht hätte.

Dass solche Deals mit OpenAi möglich sind, haben dieses Jahr hingegen die Associated Press sowie Axel Springer (Politico, Business Insider, Bild, Welt) gezeigt. Beide News-Unternehmen haben dieses Jahr Lizenzverträge über die Nutzung ihres Contents durch OpenAI geschlossen, allerdings ist nicht bekannt, wie viel Geld sie von dem AI-Unternehmen, das aktuell eine Bewertung von mehr als 100 Milliarden Dollar sucht, bekommen.

Der Fall der New York Times dürfte im Unterschied zu den anderen Medienunternehmen etwas anders gelagert sein. Die Klageschrift betont mehrmals, dass beim Training der LLMs von OpenAI Inhalt ein „besonderer Schwerpunkt“ gelegt worden sei und die NYT-Inhalte „besonders wertvoll“ gewesen seien – offenbar sucht man einen besseren Deal, als in die AP und Axel Springer bekommen haben.

KI-Kunst: Sammelklage gegen Stable Diffusion und Midjourney

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