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New York Times will OpenAI wegen Content-Scraping verklagen

New York Times. © Stéphan Valentin auf Unsplash
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Die New York Times erwägt rechtliche Schritte gegen OpenAI, um ihre geistigen Eigentumsrechte im Zusammenhang mit ihrem Content zu schützen. Die beiden Parteien befinden sich seit Wochen in Verhandlungen über eine Lizenzvereinbarung, bei der OpenAI der Times für die Verwendung ihrer Artikel in den KI-Tools des Unternehmens bezahlen würde. Da die Verhandlungen einem Bericht von NPR zufolge jedoch zunehmend kontrovers wurden und bis dato zu keinem Ergebnis führten, soll die traditionsreiche und auch digital sehr erfolgreiche Zeitung nun rechtliche Schritte erwägen.

Eine Klage der Times gegen OpenAI könnte den wohl prominentesten Rechtsstreit über den Urheberrechtsschutz im Zeitalter der generativen KI darstellen. Auch andere Content-Unternehmen sind bereits gegen AI-Startups vorgegangen – Getty Images etwa hat Stability AI, einer der Macher des Bildgenerators Stable Diffusion, verklagt.

Für die New York Times und andere Publisher werden ChatGPT und andere generative AI-Systeme in gewisser Weise zu einem direkten Konkurrenten der Medien selbst, weil sie Texte erstellen, die auf der ursprünglichen Berichterstattung und dem Schreiben des Zeitungspersonals basieren. Es ist bekannt, dass das Large Language Models, auf denen ChatGPT beruht, auch mit Artikeln der NYT trainiert wurde. Große Sprachmodelle wie ChatGPT basieren auf dem Scraping großer Teile des Internets, um Daten zu sammeln, die die Antworten des Chatbots auf verschiedene Anfragen beeinflussen.

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GPT-Modelle bereits vielerorts integriert

Die Times befürchtet offenbar, dass die Verwendung von ChatGPT dazu führen könnte, dass Nutzer online kurze Antworten erhalten, die auf der Berichterstattung der Times basieren, was den Bedarf an einem Besuch der Website der Zeitung verringert. Da die AI-Tools von OpenAI bereits in vielen Online-Services etwa von Microsoft, Duolingo, Stripe oder Morgan Stanley integriert ist, wäre eine erfolgreiche Klage der NYT gegen OpenAI mit weitreichenden Folgen verbunden.

Die Gespräche der Times mit OpenAI folgen Berichten, dass die Zeitung sich nicht an den Verhandlungen anderer Medienorganisationen mit Technologieunternehmen über die Verwendung von Inhalten in KI-Modellen beteiligen wird. Ein Sprecher der Times wollte keinen Kommentar abgeben, aber die Führungskräfte der Zeitung haben die Spannungen öffentlich anerkannt und betont, dass es eine faire Werteaustausch für die Verwendung von Inhalten geben müsse.

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Fairer Gegenwert oder Fair Use?

„Es muss einen fairen Gegenwert für die Inhalte geben, die bereits verwendet wurden, und für die Inhalte, die weiterhin zum Trainieren von Modellen verwendet werden“, sagte NYT-CEO Meredith Kopit Levien auf dem Cannes Lions Festival. Für die Nutzung von Artikeln müssten faire Lizenzgebühren bezahlt werden.

Eine potenzielle Klage der Times würde sich anderen ähnlichen rechtlichen Schritten anschließen, die in den letzten Wochen gegen OpenAI eingeleitet wurden. Auch andere generative KI-Unternehmen wie Stability AI wurden mit Urheberrechtsklagen konfrontiert. Es bleibt abzuwarten, wie diese Rechtsstreitigkeiten ausgehen und wie die KI-Unternehmen das „Fair Use“-Argument anführen werden, das die Verwendung eines Werkes ohne Erlaubnis in bestimmten Fällen erlaubt.

Wie erfolgreich eine Klage sein kann, ist offen. Ein Bundesgericht in den USA etwa stellte 2015 fest, dass das Scannen von Millionen Büchern für die Online-Bibliothek Google Books eine rechtlich zulässige Nutzung von „Fair Use“ ist und keinen Urheberrechtsverstoß darstellt. Googles digitale Büchersammlung hätte keinen „signifikanten Marktsubstitut“ für die Bücher schafft und würde nicht mit den Originalwerken konkurrieren.

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