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Newsadoo: Linzer Nachrichten-Aggregator holt sich Millioneninvestment

Das Newsadoo-Gründer-Team. © Newsadoo
Das Newsadoo-Gründer-Team. © Newsadoo
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Verlagen ein Partner im Wettbewerb gegen Google und Facebook sein und Inhalte mit Künstlicher Intelligenz auswerten und so für Nutzer personalisieren: Das sind die Grundpfeiler des Linzer Startups Newsadoo rund um CEO David Böhm (Trending Topics berichtete bereits). Jetzt hat die Jungfirma nach einer Förderung durch die FFG ein Investment von rund einer Million Euro bekommen. Geldgeber sind die Linzer Software-Schmiede Catalysts sowie die CEE Consult-Beratung und Beteiligung GmbH von Georg Platzer, der Unternehmensberatung macht.

„Wir wollen ein digitales Geschäftsmodell für Verlage aufbauen“, sagt Johannes Knierzinger, der das Partner-Management bei Newsadoo über hat. Mit dem Investment soll vor allem ins Natural Language Processing (NLP) investiert werden. Denn Newsadoo will den Content von künftigen Partnern analysieren, daraus Tags extrahieren und so bewerten können, wie relevant die Inhalte für den User sind. „Wir zeigen auch an, wie andere Medien über ein Thema geschrieben haben“, sagt Knierzinger. So könne man verhindern, dass User in der berüchtigten Filter-Blase landen und nur mehr Artikel geliefert bekommen, die den eigenen Meinungen entsprechen. „Unser System analysiert die Inhalte und setzt diese in Relation“, so Knierzinger.

Zwischen Google und Leistungsschutzrecht

Newsadoo hat sich kein einfaches Geschäftsfeld ausgesucht. Im Digitalbereich dominieren Google und Facebook, die Verlagen viele Klicks auf die Webseiten schaufeln, aber nebenbei viele Milliarden mit eigener Werbung verdienen. Außerdem soll in Europa ein Leistungsschutzrecht kommen (Trending Topics berichtete). Dieses könnte von News-Aggregatoren wie Google News für das anzeigen von Verlags-Snippets in den Suchergebnissen oder im Newsfeed die Zahlung von Gebühren verlangen.

„Unser Hauptkonkurrent ist sicher Google News. Wir bauen eine europäische Alternative zu Google News“, sagt Knierzinger. Denn an den Werbeeinnahmen auf der Webseite und in der App als auch an den Abogebühren (5 Euro/Monat) will man die Verlage, die die Inhalte liefern, natürlich beteiligen. Auch soll es eine werbefreie Version der Nachrichten-App geben, für die man rund drei Euro pro Monat bezahlt. Darüber hinaus sollen die Verlage auch selbst Abopreise festlegen können oder selbst die Werbevermarktung rund um ihre Inhalte erledigen können. Newsadoo ist aber als Bereitsteller der Plattform immer an diesen Einnahmen beteiligt.

Noch fehlen Partner und Reichweite

Die derzeitige Beta-Version von Newsadoo ist im Wesentlichen ein RSS-Reader wie Feedly, in dem man Nachrichtenquellen (z.B. auch Trending Topics) abonnieren kann. Das wird künftig aber – auch aufgrund des drohenden Leistungsschutzrechts –  umgestaltet. Denn um Verlagsinhalte anzuzeigen, will Newsadoo Partnerschaften mit den Medienhäusern machen und sich die Nutzungsrechte für deren Inhalte sichern. „Deswegen sind wir derzeit bereits auf Partnersuche“, so Knierzinger.

Und wie so oft bei Marktplätzen steht auch Newsadoo vor dem Henne-Ei-Problem. Denn neben dem Content (über die erwähnten geplanten Partnerschaften mit Verlagen) muss das startup auf der anderen Seite für ausreichend Nutzer sorgen, um für Partner attraktiv zu werden und ihnen Reichweite bieten zu können. Da kommt die Online-Marketing-Agentur Pulpmedia ins Spiel. Robert Bogner und Paul Lanzerstorfer, die Gründer von Pulpmedia, sind bei Newsadoo ebenfalls engagiert und sollen mit Werbemaßnahmen dafür sorgen, dass viele Nutzer zu Newsadoo kommen.

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