Aufgepasst: Next Incubator sucht Startups mit Lösungen für den dezentralen Energiemarkt
Aktuell wird die Frage: „Wie können wir uns schnellstmöglich von den fossilen Energien befreien?“ wieder heiß diskutiert. Die Thematik ist dabei keine, welche nur saisonal Priorität haben sollte. In einem nachhaltigen Energiesystem liegt einer der verheißungsvollsten Schlüssel im Kampf gegen die Erderhitzung. Das hat auch der Weltklimarat in seinem zuletzt veröffentlichten 3. Teilreport des sechsten Sachstandsberichtes noch einmal festgehalten. Daher ist nun eine nachhaltige und schnellstmögliche Umsetzung gefordert.
Es braucht frische Ideen und Menschen, die diese leben. Das hat Next Incubator, der unabhängige Think-Tank und Innovations-Hub der Energie Steiermark, bereits erkannt. Im Rahmen der SDG7-Challenge werden nun erneut nach nachhaltigen Energielösungen für eine bessere Zukunft gesucht.
Fokus auf Dezentralität und autarke Energiesysteme
„Der Fokus auf den Energie-Sektor ist natürlich in unserer DNA gegeben. In unseren gesuchten Lösungen, sind wir immer auf der Suche nach nachhaltigen Lösungen“, so Gernot Schröck vom Next Incubator der Energie Steiermark. Die Teilnahme von jungen Startups an der Challenge kann dabei der Beginn einer vielversprechenden Symbiose sein. Denn der Think-Tank hält Ausschau nach Lösungen, Technologien, Ideen und Konzepte im Bereich erneuerbare Energien, welche im Anschluss die Energie Steiermark in den eigenen Märkten einsetzen und durch Expertise unterstützen kann.
Auf folgende Bereiche sollte der Fokus der Ideen liegen:
- Dezentrale, erneuerbare Energiedienstleistungen im Bereich Strom, Wärme und Kühlung sowie Lösungen und Technologien für den Umstieg von Hochtemperaturanwendungen auf Niedertemperatur unter Einbindung von Energieeffizienzmaßnahmen
- Dekarbonisierung im Bereich Wärme und innovative Lösungen zu bestehenden Einzelöfen und somit die Reduktion von Hausbränden
- Dezentrale Wärme- und Speicherlösungen und Einsatz von ökologischen Rohstoffen und Recycling von Abfallprodukten
- Eigenerzeugungs- und Speicherlösungen in Kombination mit landwirtschaftlicher Erzeugung wie Agro-PV und Bewässerung
- Dezentrale (Klein-)Erzeugungsanlagen, welche auf ökologischen erneuerbaren Rohstoffen basieren und bestenfalls für Mehrfamilienwohnbereiche und im Mietbereich als mobile Anlagen einsetzbar sind
- Innovative Energiedienstleistungen, welche automatisiert oder KI-basiert an Gebäude bzw. Verbraucher geliefert werden. Bestenfalls in Kombination bzw. unter Einsatz von IT, Digitalisierung
Energie Steiermark: „Wir wollen erneuerbare Energiesysteme haben“
Innovative Lösungen aus Süd-Ost Europa und Nordafrika gesucht
Angesprochen dürfen sich aber nicht nur Jungunternehmen aus dem deutschsprachigen Raum fühlen. Im Gegenteil: In der Vergangenheit wurde bereits regelmäßig mit internationalen Kooperationspartnern zusammengearbeitet, vor allem aus Nordamerika, Australien und dem europäischen Raum. Heuer sollen aber speziell auch Startups aus Süd-Ost Europa und Nordafrika angesprochen werden, da diese Regionen bisher noch nicht sehr präsent waren, so Schröck: „Wir suchen nun auch explizit in diesen Regionen verstärkt nach Lösungen, welche wir anschließend in unserem Markt direkt einsetzen, testen oder gegebenenfalls entsprechend adaptieren können.“
Insbesondere im afrikanischen Raum gibt es gute und dezentrale Ansätze und Lösungen, ist Schröck überzeugt. Durch die Zusammenarbeit mit dem Think-Tank Next Incubator können junge Unternehmen diese einem neuen Markt präsentieren. Zudem erhalten sie Kontakte aus der lokalen Energiebranche und Unterstützung bei der Umsetzung der entsprechenden nationalen Regelungen.
Anmeldeschluss 10. Mai 2022
Bis zum 10. Mai 2022 können junge Unternehmen ihre Konzepte und Ideen nun noch auf der Website der SDG7-Challenge einreichen. Bedingung ist, dass es bereits einen Prototyp der Lösung gibt, welcher in der Praxis getestet werden kann. Die Lösungen werden anschließend von der internen und externen Jury gesichtet. Die Startups mit den besten Ansätzen werden nachfolgend zu einem Bootcamp im Juni nach Graz geladen. Anschließend erfolgt die Entscheidung zu einer möglichen Umsetzung der Ideen. „Wir haben geplant, dass wir ein bis drei Piloten am Ende der SDG7-Challenge weiter in der Praxis austesten“, so Schröck.