nextmarkets: Deutscher Neobroker holt sich 25 Millionen Euro Investment
Heiß, heißer, Neobroker: Der relativ neue Markt für Trading-Apps in Europe boomt. Nach den Erfolgen und Kontroversen rund um Robinhood in den USA sind Investoren auch am Alten Kontinent stark daran interessiert, Anteile an Neobrokern zu haben. Nachdem 2020 Trade Republic und Bitpanda große Finanzierungsrunden abgeschlossen haben, ist nun nextmarkets aus Deutschland dran.
2014 von den Brüdern Manuel und Dominic Heyden gegründet, hat die Firma aus Köln nun frische 25 Millionen Euro (30 Mio. Dollar) an Bord geholt. Die Finanzierungsrunde wird von den Bestandsinvestoren Alan Howard und Christian Angermayer mit seiner Cryptology Asset Group angeführt, auch deutsche Investoren wie die DEWB nehmen an der Runde teil.
Warum beflügelt die Nullzinspolitik Neobroker-Startups, Manuel Heyden?
„Das Wachstumspotenzial ist riesig und wir stehen erst am Anfang einer ganz neuen Zeit, in der Börse demokratisiert wird. Mit unserem einzigartigen Coaching-Ansatz stellen wir sicher, dass Privatanleger nicht nur kostenlos handeln, sondern vor allem deutlich erfolgreicher an der Börse werden“, so CEO Manuel Heyden in einer Aussendung. Stolz zeigt man sich, die Trading-App mit weniger als 40 Mitarbeitern aufgebaut zu haben.
Nach Deutschland und Österreich sind Ende 2020 die sechs neuen Märkte Großbritannien, Portugal, Niederlanden, Frankreich, Spanien und Italien dazugekommen. Lead-Investor Christian Angermayer geht von einem „Retail-Boom am Aktienmarkt“ aus und liefert auch gleich einen Seitenhieb auf die Konkurrenz ab.
„Vertrauenskrise“ beim Mitbewerb ausnutzen
„Die Vertrauenskrise gegenüber anderen Neobrokern in Zusammenhang mit dem Gamestop- Phänomen haben aber auch gezeigt, wie wichtig es ist, den richtigen Partner zu wählen. Nextmarkets ist zu 100 Prozent transparent, steht vollständig auf eigenen Beinen, inklusive einer eigenen Banklizenz, und bietet echtes Zero-Comission-Trading bei Aktien an, ohne versteckte Gebühren oder ein eingeschränktes Anlageuniversum“, so Angermayer.
Gemeint ist damit unter anderem Trade Republic, ebenfalls aus Deutschland. So musste sich das Startup, das sich 2020 62 Millionen Euro u.a. bei Accel Partners und dem Founders Fund von Peter Thiel holte, bei seinen Nutzern für den kurzfristigen Handelsstopp von Gamestop- und anderen Aktien entschuldigen. Mittlerweile hat sich auch die EU-Börsenaufsicht eingeschaltet und will die Geschäftsmodelle von Neobroker nach dem Gamestop-Skandal näher unter die Lupe nehmen.
Im Interview mit Trending Topics hat sich nextmarkets-CEO Manuel Heyden bereits ausführlich zum dem Fall GameStop geäußert. Von anderen Anbietern will sich das Kölner Startup durch einen starken Fokus auf Educational Content unterscheiden, um die Nutzer bestmöglich über den Finanzmarkt zu informieren.
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