nextmarkets: Kölner Neobroker steht vor der Liquidation
Sie wurden eine Zeit lang in einem Atemzug mit Trade Republic, Scalable Capital und Co genannt, doch jetzt stehen sie vor dem Aus: Der Neobroker nextmarkets, der eigentlich als Lern-Plattform für Börsenneulinge an den Start ging, hat sich über die Jahre einige prominente Investor:innen geholt, unter anderem auch Star-Investor Peter Thiel oder die Cryptology Asset Group von Christian Angermayer und Mike Novorgratz.
Doch nun steht das Kölner Startup von Dominic Heyden (CTO) und Manuel Heyden (CEO) vor dem Aus. Der Plan, ein „europäisches Robinhood“ zu bauen, ging nicht auf. In einer ad-hoc-Meldung verlautbarte Investor Finlab, dass die nextmarkets AG beschlossen hätte, alle Tochtergesellschaften beziehungsweise deren Assets (u.a. eine maltesische Wertpapierhandelsbank-Lizenz) zu verkaufen. Schuld sei die anspruchsvolle Lage an den öffentlichen Kapitalmärkten und die Schwäche am Finanzierungsmarkt“.
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Peter Thiel zog nicht mehr mit
Damit steht die Liquidation von nextmarkets unmittelbar bevor. 2021 noch, im großen Boom-Jahr von Startups und insbesondere Fintechs, hatten sich die Kölner noch 30 Millionen US-Dollar in einer Series B-Finanzierungsrunde geholt. Damals machten noch die Bestandsinvestoren Alan Howard und Christian Angermayer mit seiner Cryptology Asset Group sowie deutsche Investoren wie die DEWB mit, nicht aber mehr Peter Thiel, der bereits seit 2016 mit seinem Founders Fund an Bord war.
Thiel fokussierte sich später auch andere, mittlerweile viel größere Investment-Plattformen und stieg unter anderem bei Bitpanda aus Wien oder dem Online-Broker Trade Republic aus Berlin ein. Während nextmarkets insgesamt nur etwa 40 Millionen Dollar an Finanzierung über die Jahre holte, wurden Trade Republic, Bitpanda und andere mit hunderten Millionen Euro ausgestattet. In diesem Umfeld konnte nextmarkets, das den Handel mit Aktien, ETFs und CFDs ermöglichte, dann nicht mehr mithalten.