Analyse

ÖFB, Klimt, RAF Camora: Durchwachsene Entwicklung der österreichischen NFT-Projekte

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War es am Ende nur ein kurzer Modetrend, ein Hype für Zocker:innen und eine Spielwiese für eine Handvoll gewitzte Unternehmer:innen? NFTs (Non-Fungible Tokens) haben auch in Österreich 2022 einen ordentlichen Boom erfahren. Doch der Markt-Crash bei Krypto-Assets traf die NFTs doppelt – erstens, weil das Kaufinteresse generell abgenommen hat und auf das Niveau des Sommers 2021 zurück gefallen ist. Und zweitens, weil die meisten NFTs in Ether (ETH) gehandelt werden – und Ether seinerseits stark abgestürzt ist und 65 Prozent unter seinem Allzeithoch vom November 2021 liegt.

Zwar gab es zuletzt mit dem NFT-Sale der virtuellen Grundstücke von „The Otherside“ durch Yuga Labs noch einen Hit (weißer Spike in der Grafik) – aber der generelle Trend ist unweigerlich negativ:

Das betrifft auch die größeren NFT-Projekte aus Österreich – die NFTs des Belevedere und ArteQ von Gustav Klimts „Der Kuss“, die NFTs des ÖFB sowie die NFTs des Rappers RAF Camora. Während der Preis der Klimt-NFTs um mehr als 80 Prozent einbrach, schafften es weder der Österreichische Fußballverband noch einer der prominentesten österreichischen Musiker:innen, ihre NFT-Kollektionen auszuverkaufen.

Preisentwicklung der RAF Camora NFTs (Floor Price: 0,041 ETH)

 

Preisentwicklung der ÖFB-NFTs: (Floor Price: 0,11 ETH)

 

Preisentwicklung der Klimt-NFTs (Floor Price: 0,4 ETH)

Wie geht es weiter?

Stellt sich also die Frage: Wird es bei diesen ersten Experimenten mit durchwachsenen Ergebnissen bleiben, oder wird man bald größere, erfolgreichere Projekte sehen? Klar ist, dass es eine lebendige NFT-Szene in Österreich gibt. Mit loob.io, der NFT-Kollektion des Leopold Museum zu 24 Werken von Egon Schiele oder dem Crypto Panther Club rund um Künstler GLOD gibt es aktuell weitere NFT-Projekte, die sich am Markt beweisen wollen – es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich sie im aktuell schwierigen Marktumfeld sein werden.

„Mit der bisherigen Entwicklung sind wir sehr zufrieden. In den ersten zwei Monaten nach dem Drop Anfang März 2022 haben wir rund 45% der ÖFB NFTs abgesetzt. Wenn man bedenkt, dass ein Weltklub wie Liverpool nur rund 6% seiner NFTs verkauft hat, dann kann sich das sehen lassen“, sagt etwa Simon Charamza, Head of Digital Projects beim ÖFB. „Die Preise sind sehr stabil geblieben, der Floor Price ist von den initialen 0,08 ETH mittlerweile auf 0,11 ETH gestiegen. Sehr erfreulich ist auch, dass unsere NFTs in den letzten Wochen um insgesamt 0,8 ETH getradet wurden, obwohl wir erst am 23. Mai 2022 erstmals Goodies verlost haben. Das zeigt uns, dass die Community die ÖFB NFTs annimmt.“ Mit eben dieser Community würde man die NFTs auch weiter entwickeln – Kommunikationskanal dafür ist Discord.

Nur weil also nicht einmal die Hälfte der 810 NFTs verkauft werden, heißt es nicht, dass das Projekt nicht weiter geht. „Wir haben immer betont, dass wir einen sehr nachhaltigen Ansatz verfolgen. Uns geht es bei den ÖFB NFTs nicht darum, innerhalb kürzester Zeit für Furore zu sorgen, sondern unseren Fans langfristig exklusive Goodies und möglichst einzigartige Erlebnisse zu bieten. Darüber hinaus haben wir eine sportlich schwierige Zeit hinter uns“, sagt etwa Simon Charamza. „Das Wichtigste für einen Fußballverband ist und bleibt der sportliche Erfolg am Spielfeld, weshalb wir es bevorzugen, unsere Kommunikations- und Marketingaktivitäten in weniger erfolgreichen Zeiten sehr überlegt anzugehen. Und wie vorhin erwähnt, müssen wir uns in puncto NFT-Absatz im Vergleich zu anderen Sportvereinen bzw. -verbänden in keinster Weise verstecken.“

NFTs & ÖFB: Die Hintergründe, die Strategie, die Technik

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