Niederländischer Neobroker BUX kauft Retail-Geschäft von spanischem Konkurrenten
Ist es das erste Anzeichen einer größeren Konsolidierung des Beobroker-Marktes in Europa? Mal sehen. Jedenfalls hat der niederländische Neobroker BUX soeben bekannt gegeben, das Retail-Geschäfts seines spanischen Pendants Ninety Nine zu übernehmen. Man wolle so die eigene Position in Spanien stärken.
BUX, das in den Niederlande, Belgien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien, Österreich und Irland verfügbar ist, hat 2021 ein Investment von 67 Millionen Euro aufgenommen und ist damit in Europa gegen Trade Republic und Bitpanda, die beide in ähnlichen Märkten tätig sind, ins Rennen gegangen. In Spanien räumt man nun so einen Rivalen am Retail-Markt aus dem Weg.
„Wir sind stolz und erfreut, einer neuen Gruppe von spanischen Kunden dabei zu helfen, eine stabile Investitionsbasis zu schaffen und eine bessere finanzielle Zukunft aufzubauen“, sagte Yorick Naeff, CEO von BUX. „Dank dieser Übernahme werden die Nutzer von Ninety Nine Zugang zu einer breiten Palette von BUX-Dienstleistungen haben, wie z. B. Investitionen in spanische, europäische und US-amerikanische Aktien, ETFs, Kryptowährungen, Fractional Investing und den BUX-Sparplan. Ich heiße die ehemaligen Kunden von Ninety Nine herzlich willkommen und freue mich darauf, zusätzliche Produkte für unsere spanischen Kunden zu entwickeln.
BUX: Neobroker schließt Finanzierungsrunde über 67 Millionen Euro ab
White-Label-Markt wird umkämpfter
Ninety Nine wird aus dem B2C-Geschäft aussteigen und sich weiter nur mehr auf seine Geschäfte im B2B- bzw. B2B2C-Bereich fokussieren. Die bisherigen Ninety-Nine-Kund:innen werden nun gelockt, sich künftig bei BUX ihre Aktien, ETFs und Krypto-Assets zu kaufen. Vor allem die Gebührenstruktur von BUX soll sie zum Wechsel verführen – die sei um 50 Prozent günstiger, so Ninety-Nine-Gründer Javier Sanz Álvarez.
BUX steht in Mitteleuropa, vor allem im großen deutschen Markt, ziemlich im Schatten von den Platzhirschen Trade Republic, Bitpanda und Scalable Capital. Die Spanier währenddessen werden sich nach dem Verkauf des Retail-Geschäfts künftig auf ihre Embedded-Finance-Plattform fokussieren. Diese soll es Partnern ermöglichen, schnell und einfach Aktien-, ETF- und Krypto-Trading in ihre Angebote zu integrieren.
Und da kann es wiederum sein, dass Ninety Nine Bitpanda ins Gehege kommt. Die White-Label-Lösung der Wiener Firma ist bereits bei einer Reihe von Fintechs wie N26 (Deutschland), Plum (GB), Lydia (Frankreich) und Hype (Italien) integriert.