Nikola: Fulminanter Börsenstart für Hersteller von Wasserstoff-Trucks
Pick-up-Trucks, die mit Batterie und Brennstoffzelle jeden Elektro- oder Benzin-Pickup übertreffen und eine Reichweite von bis zu 1.000 Kilometer haben sollen: Der US-Autohersteller Nikola (benannt natürlich nach Nikola Tesla) hat an der NASDAQ ein fulminantes Börsendebüt hingelegt: Bei dem IPO hat das Unternehmen von Gründer Trevor Milton eine (natürlich vorläufige) Bewertung von fast 29 Milliarden Dollar erreicht.
Der Börsengang gelang durch einen so genannten Reverse Merger: Nikola, 2014 in Phoenix gegründet, hatte mit dem Unternehmen VectoIQ fusioniert, seit kurzem werden die Aktien des kombinierten Unternehmens unter dem neuen Tickersymbol “NKLA” gehandelt. Dieser Börsengang brachte eine Verdopplung des Unternehmenswerts, der Erlös soll auch in den Ausbau der Wasserstofftankstellen-Infrastruktur fließen.
Milliardenumsätze in einigen Jahren geplant
Zwischenzeitlich konnte Nikola mit einer Bewertung von 34 Milliarden US-Dollar sogar jene des Traditionsautobauers Ford in den Schatten stellen. Bis dato konnte das Unternehmen aber noch so gut wie keinen Umsatz erzielen. Immerhin rechnet man damit, dass die Wasserstofftechnologie in den nächsten Jahren stark im Kommen ist, 2024 soll ein Umsatz von 3,2 Milliarden Dollar erzielt werden.
Nikola setzt aber nicht ausschließlich auf Wasserstoff. 2021 soll Truck in einer batterieelektrischen Variante auf den Markt kommen, dieser wird wohl oder übel direkt mit TeslasSemi-Truck konkurrieren müssen. Die Ausführung mit Brennstoffzelle soll dann 2023 kommen. Gerade Europa könnte sich zu einem spannenden Markt entwickeln. Auch Länder wie Deutschland oder Österreich setzen künftig stark auf Wasserstoff als umweltfreundliche Alternative zu Benzin oder Diesel. Deutschland etwa will neun Milliarden Euro in Wasserstoff investieren. Dass das alles sehr kompliziert ist, darüber hat Trending Topics bereits ausführlich berichtet.