Nissan Leaf 2: Mit diesem Elektroauto will der japanische Autokonzern den Massenmarkt erobern
Alle reden über Tesla, aber der Nissan Leaf ist das am häufigsten verkaufte Elektro-Auto der Welt. Jetzt bringt der japanische Hersteller die zweite Generation auf den Markt. Die Ansprüche an den Wagen sind hoch: Er hat laut Konzernchef Hitoshi Saikawa das Zeug zum „Kern des Unternehmens“ zu werden. Nissan fokussiert mit dem Leaf 2 anders als viele Konkurrenten direkt den Massenmarkt.
Der kleine Mann von nebenan soll von der Elektromobilität überzeugt werden. Nissan will aktiv die Diskussionen um Reichweite und Akku-Kapazität in den Hintergrund drängen und mit einem alltagstauglichen Gesamtpaket überzeugen. Deshalb fokussiert der Konzern seine Aktivitäten im Marketing anders als die Konkurrenz nicht auf die Verbesserung der technischen Komponenten, sondern auf das ganzheitliche Konzept der „intelligenten Mobilität“.
Leaf 2: Deutlich mehr Power als der Vorgänger
Die erste Version des Elektro-Pioniers wurde trotz der reduzierten Ausstattung mit 80 kW und einer Reichweite von 250 Kilometern weltweit 300.000 Mal verkauft. Das Nachfolgermodell bringt mit 110 kW im Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) bis zu 378 Kilometer auf die Straße. Auch das Drehmoment steigt von 254 auf 320 Nm – ausreichend, um unter acht Sekunden von 0 auf Tempo 100 Kilometer pro Stunde zu beschleunigen. Wie beim Vorgänger wird die Höchstgeschwindigkeit elektronisch auf 144 km/h begrenzt. Der Nissan Leaf 2 dürfte mit 150 PS im Stadtverkehr durchaus als Sprinter durchgehen.
Pro Pilot und ePedal: Technische Spielereien
Ab 2018 soll der Leaf auch mit größerer Batterie und erhöhter Leistung auf den Markt kommen. Noch sind die Eckdaten dieser Version geheim. Ausgehen darf man aber wohl von rund 60 kWh und etwa 130 kW. Eine spannende technische Spielerei ist der Fahrassistent „Pro Pilot“, der das Auto auf der Autobahn selbstständig in der Spur hält. Der Einpark-Automat wurde signifikant verbessert und auch das „ePedal“ liefert Argumente: Die Idee dahinter ist, dass der Fahrer mit nur einem Pedal beschleunigen und bremsen kann. Preise für Europa hat der japanische Konzern noch nicht genannt. Preislich dürfte der Leaf 2 aber in der Größenordnung des Vorgängers liegen. Laut Liste ist der für etwas weniger als 30.000 Euro in der Basiskonfiguration zu erstehen.