Wissenschaft

Nobelpreis für Physik: Zwei Auszeichnungen für wegweisende Klimaforschung

© Ill. Niklas Elmehed / Nobel Prize Outreach
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Schon lange forschen Wissenschaftler:innen zur Klimakrise. Nun erhalten sie dafür auch die höchste Auszeichnung in der Wissenschaft. Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an die Klimaforscher Klaus Hasselmann (Deutschland) und Syukuro Manabe (USA) sowie an den Physiker Giorgio Parisi (Italien). Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie für Wissenschaft am Dienstag in Stockholm mit. Der diesjährige Preis wurde an Methoden verliehen, die komplexe Systeme beschreiben und ihr langfristiges Verhalten vorhersagen können.

Der US-amerikanische Preisträger Manabe, der an der Princeton University tätig ist, leistete Pionierarbeit bei der Verwendung von Computern für die Simulation von Klimaveränderungen, sowohl im Hinblick auf den natürlichen Klimawandel wie auch in Bezug auf die menschengemachte Erderhitzung. Er demonstrierte schon in den 1960er Jahren, wie es durch eine Zunahme von Kohlendioxid in der Atmosphäre zu einem globalen Temperaturanstieg kommt. Laut dem Nobelpreiskomitee habe er als erster die Wechselwirkung zwischen Strahlungsbilanz und dem vertikalen Transport von Luftmassen erforscht. Die Arbeit von Manabe schuf damit die Grundlage für heutige Klimamodelle.

Klimaforscher Manabe teilt sich den Preis mit seinem deutschen Kollegen Hasselmann, ehemaliger Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg. Unabhängig von Manabe hatte dieser in den 1970er Jahren ein Modell entwickelt, das Wetter und Klima verknüpft. Dass der Temperaturanstieg in der Atmosphäre auf die Kohlendioxidemissionen des Menschen zurückzuführen ist, konnte damit nachgewiesen werden. Hasselmann und Manabe schufen mit ihren Forschungen jeweils eine Grundlage, um das Weltklima und den menschlichen Einfluss darauf besser zu verstehen.

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Parisi: Kampf gegen Klimakrise „dringend“

Preisträger Parisi hält den Kampf gegen die Klimakrise wenige Wochen vor der Weltklimakonferenz COP 26 für äußerst dringend. „Es ist klar, dass wir für künftige Generationen jetzt sehr schnell handeln müssen“, sagte der Italiener wie vom ORF zitiert am Dienstag, als er während der Bekanntgabe der diesjährigen Preisträger in der Kategorie Physik in der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften telefonisch mit Medienvertreter:innen sprach. Es sei sehr dringend, dass klare und sehr kraftvolle Entscheidungen getroffen würden.

Thors Hans Hansson vom zuständigen Nobelkomitee schlug einen pessimistischen Ton an und sagte, diejenigen Entscheidungsträger:innen in der Welt, die die Botschaft des Klimawandels immer noch nicht begriffen hätten, würden das vermutlich auch in Zukunft nicht tun. Göran Hansson, Generalsekretär der Akademie, ergänzte, der Kampf gegen den Klimawandel basiere auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen. Erkenntnisse, die auch durch die heurigen Preisträger gewonnen werden konnten.

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Preisvergabe im Dezember

Insgesamt haben 215 Preisträgerinnen und Preisträger die Auszeichnung in der Kategorie Physik bisher erhalten. Häufig gehen die wissenschaftlichen Auszeichnungen an zwei oder drei Wissenschaftler gleichzeitig, die entweder gemeinsam oder zum selben Fachgebiet geforscht haben. Die zweite Hälfte des Nobelpreises erhielt der Physiker Parisi für seine Beiträge zum Verständnis zufälliger Prozesse auf allen Ebenen, von der atomaren zur planetaren. Laut dem Nobelpreiskomitee gehören seine Entdeckungen zu den wichtigsten Beiträge zur Theorie komplexer Systeme.

Die Nobelpreise werden jährlich verliehen und sind mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 980.000 Euro) pro Kategorie dotiert. Dabei werden bahnbrechende Forschungen und keine Lebensleistungen ausgezeichnet vergeben. Am Montag begann die heurige Nobelpreissaison mit der Bekanntgabe der Preisträger für Medizin. Nun folgen noch die Nobelpreise für Chemie und Literatur, sowie der Friedensnobelpreis und die Auszeichnung für Wirtschaftswissenschaften, die für die kommende Woche erwartet wird. Mit Medaillen und Diplomen vergeben werden die Preise alle an Alfred Nobels Todestag, dem 10. Dezember 2021. Preisträger sollen dabei in ihren Heimatländern und nicht in Stockholm geehrt werden, da unklar ist, unter welchen die Bedingungen die Veranstaltung stattfinden kann.

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