noplace: Myspace für Generation Z erstürmt Spitzenplatz im App Store
Eine neue App namens noplace, die das „Soziale“ in die „sozialen Medien“ zurückbringen soll, ist an die Spitze des App Stores geschossen, nachdem sie am Mittwoch aus dem Einladungsmodus heraus gestartet ist, berichtet TechCrunch. noplace ist eine Art modernes Myspace mit bunten, anpassbaren Profilen, die es den Nutzer:innen ermöglichen, alles mitzuteilen, vom Beziehungsstatus bis hin zu dem, was sie gerade hören oder sehen, was sie lesen oder tun.
noplace will Spaß in Social Media zurückbringen
Das Potenzial von noplace auf dem oft schwierigen Markt der sozialen Netzwerke für Verbraucher:innen ist vielversprechend. Bereits vor dem öffentlichen Start hat die App wegen seiner Funktion, die es den Nutzer:innen ermöglicht, sich auszudrücken, indem sie die Farben ihres Profils anpassen, viel Aufmerksamkeit gewonnen. Obwohl die Generation Z nicht mit Myspace aufgewachsen ist, scheint das Grundprinzip immer noch gut anzukommen.
„Ich denke, dass ein Teil des magischen, spaßigen Teils des Internets jetzt verschwunden ist. Alles ist sehr gleichförmig“, sagt die Gründerin und CEO Tiffany Zhong. Die Founderin hat in der Vergangenheit auch einen eigenen Investmentfonds namens Pineapple Capital gegründet. Sie hat in den letzten zehn Jahren viel Erfahrung mit Apps für Verbraucher:innen gesammelt. „Ich habe soziale Netzwerke immer geliebt“, sagt sie, fügt aber hinzu, dass sich soziale Medien nicht mehr sozial anfühlen. „Alles sind nur noch Medien. Es fühlt sich sehr abgekoppelt an.“
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User sollen Freund:innen mit gleichen Interessen finden
Das liege zum Teil daran, dass alle unsere Inhalte heute stark personalisiert seien, sagt die Gründerin. „Wir sehen uns andere Inhalte an und verfolgen andere Interessen als unsere Freunde, daher ist es schwieriger, eine Gemeinschaft zu finden“, sagt sie. Der Grundgedanke von noplace ist es, einen Ort zu schaffen, an dem man seinen Freund:innen folgen und andere finden kann, die die gleichen Interessen haben wie man selbst.
Die App bietet ein anpassbares Miniprofil, in dem die User mitteilen können, was sie gerade tun, und das sie an ihre Interessen anpassen können. Die Profile können sie mit Tags versehen, die die App „Sterne“ nennt und die Interessen oder Themen darstellen, die ihnen wichtig sind. So können die Nutzer:innen beispielsweise ihr Sternzeichen, ihren Persönlichkeitstypen oder ihre Hobbys in ihr Profil aufnehmen, wodurch sie für andere auffindbar werden. Es gibt sogar eine Rubrik namens „Top 10 Friends“, die an die Top 8 von Myspace erinnert.
Plattform ähnelt mehr Twitter als Facebook
Aber noplace ist eher ein globaler Gruppenchat oder ein Twitter/X-Konkurrent als eine Alternative zu Facebook, da es sich auf textbasierte Updates konzentriert und vorerst weder Fotos noch Videos unterstützt. Die App bietet zwei Feeds, einen mit Freund:innen und einen weiteren globalen Feed von allen in der App. Es gibt keine privaten Profile. Personen, die ihr Alter unter 18 Jahren angeben, erhalten einen stärker moderierten Feed. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Moderation, hat zu diesem Zweck ein eigenes internes Dashboard eingerichtet und beauftragt ein Team damit, die Sicherheit der Nutzer:innen zu gewährleisten.
Anstelle von Algorithmen setzt noplace AI-Technologie ein, um Vorschläge und Kuratierungen vorzunehmen. Die App bearbeitet den Feed nicht für User, sondern nutzt KI, um zum Beispiel Zusammenfassungen dessen anzubieten, was sie verpasst haben. Zhong, die in Tokio und San Francisco ansässig ist, begann in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres mit einem siebenköpfigen Team, an der App zu arbeiten. Ende letzten Jahres startete noplace in einer Beta-Phase, die nur für geladene Gäste zugänglich war, und „ging versehentlich viral“, sagt Zhong, was das Team dazu veranlasste, einige Einladungscodes an frühe Nutzer:innen zu verteilen.
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Startup soll 19 Millionen Dollar eingesammelt haben
Die App kann kostenlos auf iOS heruntergeladen werden und ist im Web im Nur-Lese-Modus verfügbar. Pläne zur Monetarisierung sind noch nicht in Arbeit. noplace konkurriert mit anderen Apps zur Freundschaftssuche, die auf die Generation Z abzielen, wie Wizz, Yubo, purp und LMK. Das Startup hat Investoren wie 776, Forerunner Ventures für sich gewonnen. Nach Angaben von PitchBook hat das Unternehmen in einer ersten Series A-Runde 15 Millionen Dollar bei einer Vorabbewertung von 75 Millionen Dollar erhalten, womit sich die Gesamtfinanzierung auf über 19 Millionen Dollar belaufen soll.