Nordkorea will spätestens im September Spionagesatelliten starten
Einem Reuters-Bericht nach könnte Nordkorea schon Ende August oder spätestens Anfang September einen weiteren Spionagesatellitenstart durchführen. Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un soll es nach dem Absturz des letzten Satelliten zur Priorität gemacht haben, den Start in der zweiten Hälfte dieses Jahres durchzuführen.
Bereits ein misslungener Start im Mai
Der selbst erklärten Atommacht Nordkorea ist im Mai diesen Jahres der Start eines Satelliten für militärische Zwecke misslungen. Dieser sollte mit einer mehrstufigen Trägerrakete ins All gebracht werden, die nach der Abtrennung der ersten Stufe aber ins Meer zwischen der koreanischen Halbinsel und China gestürzt ist. Nordkorea zufolge war der abgestürzte Spionagesatellit ein „notwendiges Gegengewicht zur wachsenden militärischen Präsenz der USA“.
Klarerweise hat die US-Regierung die Aktion aufs Schärfste verurteilt. „Bei diesem angeblichen Weltraumstart wurden Technologien eingesetzt, die in direktem Zusammenhang mit dem nordkoreanischen Programm für ballistische Interkontinentalraketen stehen“, so der nationale Sicherheitsrat. Auch Südkorea und Japan verurteilten den Satellitenstart Nordkoreas am 31. Mai als Verstoß gegen Resolutionen der Vereinten Nationen, die dem atomar bewaffneten Staat die Nutzung von militärischen Langstreckenraketen untersagen.
Parlamentsabgeordneter aus Südkorea spricht Warnung aus
Dennoch hat Kim Jong-un versprochen, bald einen weiteren Satelliten in die Umlaufbahn zu bringen. Dieses Versprechen wird scheinbar auch eingehalten, denn Nordkorea soll schon Ende August oder spätestens Anfang September einen weiteren Spionagesatellitenstart durchführen. Das behauptet zumindest der südkoreanische Parlamentsabgeordnete Yoo Sang-bum am Donnerstag unter Berufung auf den Geheimdienst des Landes.
Im Detail verrät er: “Wenn es bis zum 9. September – dem Jahrestag der Gründung des Landes – gelingt, die bestehenden Mängel zu beheben, wird der Satellit an diesem Tag starten.“
Yoo wollte Reuters gegenüber unterstreichen, dass „Nordkorea sich auch auf militärische Aktionen vorbereiten würde, darunter den Abschuss einer Interkontinentalrakete, um gegen den bevorstehenden Dreiergipfel zwischen den Vereinigten Staaten, Südkorea und Japan sowie gegen gemeinsame Übungen zwischen den USA und Südkorea zu protestieren“. Der Hintergrund: US-Präsident Joe Biden wird am Freitag in Camp David ein Gipfeltreffen mit dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol und dem japanischen Premierminister Fumio Kishida abhalten.
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