Klimaschutz

Norwegen will europäisches CO2 unter Nordsee einspeichern

© Ver_Ena / Pixabay
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Europa ist immer noch weit davon entfernt, CO2-Emissionen nachhaltig zu reduzieren und so die Ziele des Pariser Klimaschutzübereinkommens zu erreichen. Alleine in Österreich sind die Treibhausgasemissionen von 2020 auf 2021 um 4,8 Prozent auf rund 77,1 Millionen Tonnen gestiegen (wir berichteten). Die Anstrengungen bei der Reduzierung der Emissionen müssen wesentlich gesteigert werden. Nun hat der norwegische Regierungschef Jonas Gahr Støre laut Handelsblatt eine Methode vorgeschlagen, die hier einen echten Unterschied machen soll. Norwegen soll künftig durch erschöpfte Öl- und Gaslagerstätten CO2-Speicher unter der Nordsee schaffen. Dadurch soll das Land zu Europas CO2-Endlager werden.

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Norwegen will CO2 in 3.000 Meter Tiefe speichern

Der norwegische Festlandsockel, so Støre, habe die Kapazität, „große Teile des europäischen Kohlendioxids sicher zu speichern. Ohne die Abscheidung und anschließende Speicherung des Treibhausgases wird man die Klimaschutzziele nicht erreichen können“, so der Regierungschef. Norwegen habe sehr große und gute Erfahrung darin, CO2 in 3.000 Meter Tiefe unter der Nordsee einzulagern. Die Lagerstätten könnten künftig das gesamte in Europa produzierte Treibhausgas speichern. Das skandinavische Land will das Kohlendioxid später wieder als Rohstoff benutzen.

Ein Ende der norwegischen Öl- und Gasförderung ist zwar noch fern, doch Industrie und Staat schmieden bereits Pläne für neue Einnahmequellen. Norwegen will seine Offshore-Infrastruktur und das Know-how von 200.000 Beschäftigten künftig auch für die CO2-Speicherung nutzen. Die erschöpften Lagerstätten für Öl und Gas sollen dadurch einem neuen Zweck dienen und einen großen Beitrag zur Reduzierung der Emissionen leisten.

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Deutschland unterstützt das Projekt

Unterstützung erhält das Projekt von Deutschland und Bundeskanzler Olaf Scholz. Deutschland erhält von Norwegen Gas, will aber künftig CO2 zurückliefern. Dabei würde bei dem norwegischen Vorschlag sogenannte „Carbon Capture and Storage“-Technologie zum Einsatz kommen, die in Deutschland sehr umstritten ist. Olaf Scholz wich vergangene Woche nach einem Treffen mit Jonas Gahr Støre der Frage aus, ob die Technologie dann auch in Deutschland eingesetzt werden könnte.

„Es gibt in den letzten Jahren große, beeindruckende technologische Entwicklungen“, sagte Scholz. Er sprach von einer faszinierenden Technologie. Eine andere Variante sei, dass entstehendes CO2 bei der industriellen Produktion gar nicht erst entweicht, sondern schon am Produktionsort genutzt werden kann. Ob der Vorschlag von Norwegen in ganz Europa Anklang findet und sich wirklich durchsetzen lässt, wird sich noch zeigen.

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