Israelisches Startup

Nostromo: Thermische Zelle kühlt Gebäude mit Solarenergie

"IceBrick" von Nostromo bei der Installation © Nostromo
"IceBrick" von Nostromo bei der Installation © Nostromo
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Mit der zunehmenden Erderwärmung gewinnt die Kühlung von Gebäuden eine immer größere Rolle. Ebenso wird Solarenergie als nachhaltige Lösung immer wichtiger. Diese beiden Bereiche miteinander zu kombinieren und Kühlsysteme mit Sonnenenergie zu betreiben, bietet demnach großes Potenzial. Beispielsweise arbeitet das Austrian Institute of Technology an so einer Anwendung (wir berichteten). Noch einen Schritt weiter geht das israelische Startup Nostromo: Dessen modulare thermische Zelle „IceBrick“ speichert Wasser, das es mithilfe von überschüssiger Solarenergie einfriert. Sie speichert dann das Eis und benutzt es zur Kühlung von kommerziellen Gebäuden.

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„Wasser kann kalte Energie speichern“

Der IceBrick basiert laut Nostromo auf dem Energiespeicherpotenzial von Wasser, wenn es einen Phasenwechsel von Flüssigkeit zu Eis erfährt. Der Prozess der thermischen Eisspeicherung funktioniere durch das Einfrieren von Wasser in kleinen Kapseln mithilfe von überschüssiger, ungenutzter Solarenergie oder preiswertem Strom in den Nebenzeiten. Durch das Auftauen des Eises tagsüber kann die Technologie Gebäude über deren Ventilationssysteme mit reichlich Klimatisierung versorgen. Das soll den zusätzlichen Druck, den Klimaanlagen normalerweise auf die elektrische Infrastruktur ausüben, mildern.

„Die Fähigkeit von Wasser, kalte Energie zu speichern, wenn es von flüssig zu fest wird, ist unglaublich hoch, und Leitungswasser ist weithin zugänglich. Es geht nicht um Lithium, Kobalt oder andere seltene Erden. Man öffnet einfach das Leitungswasser, und schon hat man das bei weitem beste Material, um kalte Energie zu speichern“, sagt Nostromo-Gründer Yaron Ben Nun im Gespräch mit der Website NoCamels. Ein weiterer Vorteil sei, dass das Wasser immer wieder seinen Zustand wechseln kann, ohne zu verschwinden. Deswegen könne man es über Jahrhunderte auf diese Weise verwenden.

Ben Nun zufolge kann der IceBrick zwischen acht und zwölf Kilowattstunden Strom einsparen. Denn das Ventilationssystem müsste dadurch zu den Stoßzeiten in den Gebäuden nicht zum Einsatz kommen. Allerdings hänge das Ausmaß der Einsparungen davon ab, welche Art von Kühlsystem die Zelle ersetzt. In seiner „Energiedichte pro Quadratmeter“ sei die Zelle effizienter als jede andere Lösung auf dem Markt, heißt es von dem Startup.

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Nostromo bietet Kühlmodule für Gebäude

Im Jahr 2017 fand die Gründung von Nostromo statt. Die Jungfirma hat die Technologie selbst entwickelt und sie Mitte 2020 auf den Markt gebracht. Sie soll für zahlreiche Umgebungen wie Bürogebäude, Krankenhäuser, Hotels oder Fabriken dienen. Die Module können entweder als Erweiterung des gewünschten Gebäudes oder als modulare Einheit eingebaut werden. Pro erzeugter Kilowattstunde kostet die Verwendung etwas weniger als 400 US-Dollar. Erst in diesem Monat hat das Startup bei einer Finanzierungsrunde fast 14 Millionen Dollar eingesammelt.

Laut NoCamels sorgen die immer häufiger auftretenden extremen Temperaturen dafür, dass in Gebäuden 20 Prozent des Stroms für die Innenraumkühlung in Form von Klimaanlagen herhalten muss. Der Endverbrauch habe sich seit 1990 verdreifacht. Auch bei der Energiespeicherung gibt es Probleme. So kommen oft bei Solaranergie Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz. Die darin enthaltenen seltenen Erden können theoretisch das Grundwasser verunreinigen. Die Eisspeicherung ist laut Ben Nun eine deutlich nachhaltigere Alternative.

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